Neustart der praktischen Ausbildung
Hygienekonzept für die Präsenzausbildung ermöglichte Rückkehr
Bereits seit zwei Monaten ist es für die vier Abteilungsfeuerwehren in der Kernstadt und den Stadtteilen Wieslochs wieder möglich, praktisch zu üben. Grundlage dafür war die Ausarbeitung eines Hygiene- und Ablaufkonzepts, welches die Ausbildung während der Pandemie-Phase regelt. Denn nach wie vor gilt der Infektionsschutz als oberstes Ziel, um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr zu gewährleisten. Durch die Anwendung der AHA-Regel (Abstand, Hygiene und Alltagsmasken) und die Dokumentation der Teilnehmenden konnte bereits im Juni in die sogenannte Kleingruppen-Ausbildung gestartet werden. Gruppen aus zehn Feuerwehrleuten können seither in individuell geplanten Terminen praktisch üben. Die Resonanz aus den Reihen der Feuerwehr war seither positiv, so dass bereits mehr als 20 Einzeltermine durchgeführt werden konnten. In verschiedenen Bereichen bildeten sich die ehrenamtlichen Kräfte fort. Darunter in der sogenannten “Technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen”, wo ein PKW mit hydraulischen Rettungsgeräten “bearbeitet” wurde oder im Bereich Brandbekämpfung, in der Anwendung von mobilen und fest verbauten Wasserwerfen. Das Hygienekonzept bei Brandeinsätzen wurde besprochen oder in der Baugrube am Wieslocher Winzerkeller die Rettung einer verunfallten Person geübt. Auch mit den Sonderfahrzeugen, wie zum Beispiel der Drehleiter wurde geübt.
Durch das konstant verlaufende Infektionsgeschehen im Landkreis und der Stadt konnte Ende des vergangenen Monats in die nächste Lockerungsstufe des Hygiene- und Ablaufkonzepts gewechselt werden. Seither besteht die Möglichkeit von Zugübungen, ergänzend zu den weiterhin stattfindenden Kleingruppen-Übungen.
Den Start für die Zugübungen bildete die Gesamthauptübung am 25. Juli. Hierzu bezogen die vier Abteilungsfeuerwehren aus Baiertal, Frauenweiler, Schatthausen und Wiesloch rund um das Hochhaus Barlachstraße 4 Position. Sie wurden durch die Einsatzleitung in der Unterkreisführungsgruppe Wiesloch und zwei weitere Hubrettungsfahrzeuge der Feuerwehren Nußloch und Walldorf unterstützt.
Das Übungsobjekt „Hochhaus Barlachstraße“ diente bereits zu Beginn der Pandemie-Zeit als Vorlage für eine Online-Planübung, in der das taktische Vorgehen bei einem Brand im 9. Obergeschoss “durchgespielt” wurde. Dieses Szenario wurde nun praktisch beübt.
Am Samstagnachmittag fuhren die Kräfte das Übungsobjekt mit dem “Einsatzstichwort -Wohnungsbrand 9. Obergeschoss” an, wo ihnen Stadtbrandmeister Peter Hecker als Einsatzleiter ihre Aufgaben zuteilte. Ein Teil der Feuerwehrleute eilte zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Hochhaus, weitere Einheiten brachten das benötigte Material sowie die Drehleiter in Stellung und sorgten für die Zuführung von ausreichend Löschwasser. Im weiteren Verlauf kamen die Drehleiter aus Nußloch und der Teleskopmast aus Walldorf hinzu, die die Menschenrettung unterstützen.
Die zentralen Übungsziele konnten die Teilnehmer erfüllen, wie die erste “Manöverkritik” zeigte. Im Rahmen einer Aufarbeitung werden Optimierungsbedarfe bewertet und kommuniziert. Hierzu dienen auch Bildaufnahmen, die durch die Drohne der Feuerwehr Mühlhausen aufgenommen wurden.
Die Wieslocher Feuerwehrführung bedankt sich bei der Hausgemeinschaft und -verwaltung der Barlachstraße 4, die die Übung möglich gemacht haben. Ebenso gilt den Ausarbeitern der Übung und den unterstützenden Kräften der Unterkreisführungsgruppe, sowie der Feuerwehren Nußloch, Mühlhausen und Walldorf Dank. Bürgermeister Ludwig Sauer verschaffte sich vor Ort einen Überblick über die Maßnahmen und teilte den Kräften seine Anerkennung mit.
Geschrieben von Marco Friz