Wieslocher Feuerwehr war im Dauereinsatz

Unwettereinsätze und weitere Alarme beschäftigten die Feuerwehr seit Freitag Nachmittag

Bereits die Vorwarnungen des Deutschen Wetterdienstes ließen am vergangenen Donnerstag nichts Gutes vermuten: Dauerregen bis Samstag, den 01. Juni, mit Regenmengen von mehr als 50 Litern pro Quadratmetern lautete die Erwartung der Meteorologen.
Gedanklich machten sich die Feuerwehren der Region sowie im gesamten Süden und Osten der Republik auf ein anstrengendes Wochenende gefasst.

Zum ersten Alarm für die Abteilungswehren Wiesloch und Baiertal kam es bereits am Freitagnachmittag gegen 15 Uhr. Durch den Dauerregen trat in Dossenheim der Mühlbach über den Deich. Ein angrenzendes Wohngebiet wurde überflutet, der Deich selbst durch die Wassermassen beschädigt. Eilig mussten Sicherungsmaßnahmen des Deiches eingeleitet, Keller leergepumpt und weitere Schäden behoben werden. 
Neben der örtlichen Wehr kamen zahlreiche Feuerwehren aus dem ganzen Rhein-Neckar-Kreis sowie Einheiten des THW zum Einsatz. Aus Wiesloch und Baiertal wurden Kräfte mitsamt Mannschaftstransportwagen angefordert, um die aufwendigen Arbeiten vor Ort zu unterstützen. Wie bei solchen Großschadenslagen üblich, wurde Hand in Hand zusammengearbeitet, um Schäden einzugrenzen.
Fast parallel zum ersten Einsatz forderte das Führungs- und Lagezentrum des Rhein-Neckar-Kreises weitere Einheiten von Feuerwehr und THW für den Transport von Sandsäcken aus dem gesamten Kreisgebiet nach Weinheim an. Dort war der Flußpegel der Weschnitz durch den Dauerregen bedrohlich angestiegen. Der Deich des Gewässers wies bereits erste Schäden auf, wodurch Wasser austreten konnte. Die Weinheimer Feuerwehr sicherte und kontrollierte bereits den Deich. Um auf weitere Schäden und alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, wurden deshalb zusätzliche Sandsäcke angefordert. 
Aus Wiesloch wurde der Gerätewagen Transport entsandt, um in Walldorf Nachschub aufzunehmen. Die Kameraden aus der Astorstadt hatten in einem Betrieb rund 950 Sandsäcke gefüllt und diese auch mit dem eigenen Transportwagen nach Weinheim gebracht. Dort wurde die „Fracht“ an einem zentralen Sammelpunkt abgeladen.

In Wiesloch und Baiertal selbst rückten die Kräfte ab Samstagvormittag aus. Während in der Kernstadt ein Keller in der Beethovenstraße unter Wasser stand, hatte es in Baiertal ein Gebäude schwerer in Mitleidenschaft gezogen. Dort war ein Baum auf eine Stromleitung gestürzt, drückte diese nieder und hob in der Folge einen Dachständer samt Dach aus den Verankerungen. Nachdem vom Energieversorger der betroffene Bereich stromlos geschaltet wurde, konnte die Feuerwehr den Baum entfernen und für eine provisorische Abstützung des Daches sorgen. Mit Bauspriesen des Rüstwagens wurde das Dach abgestützt und mittels Folie vor weiteren Witterungseinflüssen geschützt. Zu diesen Arbeiten wurde auch die Wieslocher Drehleiter herangezogen.

Noch während der Arbeiten in Baiertal erfolgte der nächste Notruf für die Einsatzkräfte. Mit dem Alarmstichwort „Verkehrsunfall – PKW überschlagen“ führte dieser Alarm auf die BAB 6 in Fahrtrichtung Heilbronn. Möglicherweise bedingt durch die Witterung kam dort ein PKW von der Fahrbahn ab und überschlug sich im angrenzenden Grünstreifen. Aus Wiesloch rückten die noch im Feuerwehrhaus befindlichen Kräfte unverzüglich mit den ersten Fahrzeugen auf die Autobahn aus, vom Einsatz in Baiertal wurde der schwere Rüstwagen abgezogen, der nun ebenfalls zum Verkehrsunfall hinzufuhr. Beim Eintreffen der Helfer waren die Insassen bereits aus dem Fahrzeug befreit und wurden vom Rettungsdienst versorgt. Die Batterie des BMW wurde abgeklemmt, anschließend konnte die Einsatzstelle an die Autobahnpolizei übergeben werden. Doch schon die Rückfahrt ins Gerätehaus wurde durch den nächsten Auftrag unterbrochen. Ein Baum neben der A 6 ragte bedrohlich in die Fahrbahn und wurde daher von der Mannschaft des Rüstwagens entfernt.
Es folgten zahlreiche weitere Einsätze aufgrund vollgelaufener Keller, unterbrochen vom Brandmeldelalarm in einem Baumarkt und einer großflächigen Fahrbahnverschmutzung in Altwiesloch. Der Einsatz im Baumarkt erwies sich glücklicherweise als Fehlalarm, ausgelöst durch einen Defekt in der Sprinkleranlage. Am Sonntag folgten zwei Türöffnungen und ein weiterer vollgelaufener Keller.

Bis Sonntagmittag zählte die Feuerwehr in Wiesloch 16 Einsätze, in Baiertal mussten die ehrenamtlichen Kräfte drei Mal tätig werden, in Schatthausen ebenso drei Mal  – nicht mitgezählt Kontrollfahrten der zahlreichen Bäche.
Erwähnenswert findet die Feuerwehr die Reaktionen von Unwetter-Geschädigten, die sich überwiegend sehr freundlich für die Arbeit bedankten. Zum Teil wurden die Helfer mit Getränken und Essen versorgt und Bilder für die Einsatzdokumentation bereitgestellt. 


Wir danken den FeuerwehrenWalldorf und Familie Schwarz, die uns einen Teil der Bilder zur Verfügung gestellt haben.

Geschrieben von Marco Friz

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