Feuerwehren Wiesloch und Walldorf machen gemeinsame Sache

| Künftig werben beide Feuerwehren auf einem Linienbus

Bei der Werbung von Nachwuchskräften möchten die Feuerwehren Walldorf und Wiesloch künftig gemeinsame Sache machen. Wie sie in der Veranstaltungseinladung zur Präsentation eines Werbefahrzeugs am vergangenen Sonntag schreiben, gehen sie dabei einen neuen Weg. Dieser konnte durch die Unterstützung von Sponsoren und Freunden der Floriansjünger verwirklicht werden. In seiner Begrüßungsrede hieß Walldorfs Feuerwehrkommandant Frank Eck zunächst zahlreiche Ehrengäste und Sponsoren willkommen. Hierzu zählten die Bürgermeisterin der Astorstadt, Christiane Staab, ihr Wieslocher Amtskollege Franz Schaidhammer, die Wieslocher Bürgermeisterin Hänsch, der Walldorfer Beigeordnete Otto Steinmann sowie Vertreter der beiden Gemeinderäte, der Kreisfeuerwehrführung, des Kreisfeuerwehrverbands und der Firmen. Auch zahlreiche Feuerwehrangehörige, Jugendfeuerwehrleute sowie Freunde und Gönner der Wehren waren der Einladung gefolgt. Frank Eck zeichnete zuerst ein Bild von der Entstehungsgeschichte des Projekts. Demzufolge ist die Idee am Rande der gemeinsamen Treffen zwischen der Walldorfer und Wieslocher Feuerwehr sowie HDM-Werkfeuerwehr entstanden. Bei solchen Arbeitssitzungen wird die Zusammenarbeit der Wehren über den regulären Einsatzdienst hinaus fortgeschrieben. So wird laut Frank Eck bei Wartungsverträgen zusammengearbeitet oder darauf geachtet, dass spezielle Sondergerätschaften nicht doppelt vorgehalten werden und sich die Feuerwehren hierbei sinnvoll ergänzen. „Werden Spezialgerätschaften benötigt, die wir nicht vorhalten, wird die Nachbarwehr hinzugezogen“, verdeutlichte Walldorfs Feuerwehrchef die Vorgehensweise. „Mit unserem gemeinsamen Werbebus möchten wir diesen Weg auch bei der Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam gehen und uns auf die Zukunft einstellen“. „Akute Personalnot besteht zwar nicht, aber wir schauen bereits voraus“, ergänzte Eck. Besonderen Dank sprach Frank Eck den Sponsoren des Projekts aus. Dazu zählt allen voran die Firma „Fahr mit“ Hoffmann Reisen GmbH aus Leimen-St.Ilgen, die ein Fahrzeug der Linienbusflotte kostenfrei für die Beklebung zur Verfügung stellte. Zur Umsetzung trugen die Firma SAP AG, Gerd Oswald mit privaten Mitteln, die Stadt Walldorf und der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Wiesloch, Abteilung Wiesloch e.V. bei. Den Abschluss von Frank Ecks Rede bildete ein kurzes Gedenken an die verstorbenen Feuerwehrleute des 11. September. Auch von Walldorfs Partnerwehr Freeport kamen Einsatzkräfte im World Trade Center zu Tode. Wieslochs Abteilungskommandant Jürgen Bodri hieß im Anschluss die Ehrenkommandanten Rainer Kircher, Gerolf Sauer, Werner Filsinger sowie weitere Wieslocher Gäste willkommen. Ihm folgte Walldorfs Bürgermeisterin Christiane Staab mit ihrer Ansprache, die sich sehr über das gemeinsame Projekt der beiden Feuerwehren im Doppelzentrum freute. Besonders stellte sie die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehrfrauen heraus, die durch ihren Aufenthalt am Wohnort tagsüber zur „Verstärkung der Einsatzmannschaften“ beitragen. Generell würdigte sie das ehrenamtliche Engagement und den Weg der gemeinsamen Nachwuchswerbung.
Mit einer imposanten Zeremonie wurde das Werbefahrzeug anschließend am Walldorfer „Haus der Feuerwehr“ präsentiert. Verdeckt durch ein Tuch konnten die zahlreichen Gäste zunächst nur schemenhaft einen Bus erahnen. Begleitet durch eindrucksvolle Musik, Diskonebel und Feuerwerk wurde das Fahrzeug durch die Wieslocher Drehleiter und das Walldorfer Teleskopmastfahrzeug unter lautem Beifall freigelegt. Künftig soll es mit seiner großflächig angebrachten Werbekampagne zur Mitgliedergewinnung der Feuerwehren in Walldorf und Wiesloch beitragen. Das Fahrzeug, ein Mercedes-Benz Linienbus der Leimener Firma „Fahr mit“ Hoffmann Reisen GmbH, wird auf den VRN-Linien 717 und 710 verkehren. An Schultagen wird damit ab morgens die Strecke von Leimen nach Nußloch , Wiesloch und Walldorf über Rot abgedeckt. Desweiteren wird das Fahrzeug auf den Strecken Schwetzingen – Mannheim, Heidelberg – Speyer und zwei weiteren Routen eingesetzt. Wie Walldorfs Feuerwehrkommandant Frank Eck berichtet, soll die angebrachte Werbung vor allem den Wehren des Doppelzentrums nutzen, kommt aber durch die Fahrten im Umland auch den dortigen Feuerwehren zu Gute. An beiden Seiten und auf dem Heck des Busses sind hierzu Motive angebracht, die vor allem Frauen und Kinder für das Mitmachen im Ehrenamt begeistern sollen. Aber auch das Thema Migranten in der Feuerwehr ist den Floriansjüngern wichtig. Diese sollen sich durch die Feuerwehrleute mit ausländischen Wurzeln angesprochen fühlen, die selbstverständlich Bestandteil der Motive sind. „Mit unseren einprägsamen Slogans wie „gemeinsam sind wir stark“ und „Frauen lassen nichts anbrennen“ möchten wir die Aufmerksamkeit auf unser vielschichtiges und tolles Ehrenamt lenken“, fasst Wieslochs Abteilungskommandant Jürgen Bodri den Zweck des Fahrzeugs zusammen.
Für die grafische Umsetzung konnten die Feuerwehren das Wieslocher Unternehmen Freiraum Werbeagentur gewinnen, dass schon seit Jahren die Arbeit der Feuerwehren unterstützt und selbst als „Partner der Feuerwehr“ ausgezeichnet wurde. Die Beklebung wurde durch die Firma Gruber aus Bad Rappenau übernommen, die auf große Busse spezialisiert ist.Als Abschluss der Veranstaltung luden die Wehren zu einem gemeinsamen Weißwurst-Frühstück ein. Begleitet durch den Spielmannszug der Walldorfer Feuerwehr, der das „Badnerlied“ anstimmte, kam in der Fahrzeughalle eine gemütliche Stimmung auf, bei der man sich nach Herzenslust austauschen konnte.

Ein Video der Veranstaltung befindet sich hier.

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