Hilfeleistungstag der Feuerwehr Wiesloch – Abschluss der Hilfeleistungsausbildung

(sh) Große Baumaschinen und Bagger gehören zu jedem Traum eines Jungen. Unfälle mit solchen Ungetümen können jedoch ganz schnell zum Alptraum für die Frauen und Männer der Feuerwehr werden, stellen die enormen Gewichte der Gerätschaften doch eine enorme Herausforderung dar. Um auf solcherlei Situationen vorbereitet zu sein, übte die Freiwillige Feuerwehr Wiesloch einen kompletten Samstag die Rettung von unter Baumaschinen eingeklemmten Verletzten. Dieser Übungstag stellte den Abschluss eines dreimonatigen Ausbildungsabschnittes zur allgemeinen technischen Hilfeleistung dar und konnte Dank der Unterstützung der Firma Steinhauser Transporte auf deren Gelände in Rot, unter realistischen Bedingungen durchgeführt werden.
Insgesamt wurden drei unterschiedliche Einsatzübungen durchgeführt.Zunächst galt es einen Arbeiter, der unter einem Tieflader eingeklemmt war zu befreien. Das Problem: Der Tieflader hatte einen Kettenbagger zum Transport geladen, das Gesamtgewicht betrug knapp 45 Tonnen. Daher musste der Anhänger zunächst gesichert und mittels Holz sorgfältig unterbaut werden, bevor er mitsamt Bagger angehoben werden konnte. Hierzu kamen mit Druckluft betriebene Schwerlasthebekissen zum Einsatz. Nachdem ausreichend Platz geschaffen wurde, konnte der Verletzte gerettet werden. Aufgrund der Bedingungen und Witterung eine staubige und schweißtreibende Arbeit.
In der zweiten Übungsannahme geriet ein Monteur bei Reparaturarbeiten mit seinen Beinen direkt unter die Kette eines 26 Tonnen schweren Baggers. Da dieser natürlich nicht einfach zur Seite gefahren werden konnte, mussten erneut Schwerlasthebekissen in Einsatz gebracht werden um ausreichend Platz für eine Rettung zu schaffen. Die Tätigkeiten müssen dabei absolut koordiniert ablaufen, da die angehobene Last fortwährend unterbaut werden muss, um ein Absacken sicher zu verhindern. Auch diese Übung gelang erfolgreich und im Trockenen.
Bei den Aufräumarbeiten setzte dann jedoch Starkregen ein, so dass sich das Übungsgelände in eine Pfützenlandschaft verwandelte und die letzte Übung unter schlammigen und rutschigen Bedingungen ausgeführt werden musste. Ein Mann war bei Rangierarbeiten zwischen zwei Containern eingeklemmt worden. Da diese Container mit Bauabfällen gefüllt waren, mussten sie mittels hydraulischen Rettungsgeräten gesichert und behutsam auseinandergedrückt werden, um zum Verletzten zu gelangen, ihn jedoch nicht zu gefährden.
Unterbrochen wurde der reibungslose Übungsablauf einzig durch einen Realeinsatz in Schatthausen: Die Wieslocher Feuerwehren wurden zu einem Zimmerbrand gerufen, woraufhin zwölf Mann gemäß Alarm- und Ausrückeordnung mit Drehleiter und wasserführendem Fahrzeug direkt vom Übungsgelände abrückten.Im Anschluss an die Übungen mussten die Gerätschaften wieder gesäubert und einsatzbereit gemacht werden. Erst danach konnten die Organisatoren Andreas Steidel, Gerd und Gerhard Kirschenlohr sowie Andreas Schweinfurth und Karlheinz Spörle den Dienst für beendet erklären.