Wie das Leben so spielt

Gemäß diesem aktuellen Kinofilm lässt sich sicher auch die folgende Geschichte erzählen. Vor fast genau vier Jahren wurde die Feuerwehr zu einem Bauunfall nach Altwiesloch gerufen. Da sich wegen der bevorstehenden Jahresabschlussübung zahlreiche Feuerwehrangehörige in der Rettungswache aufhielten, konnte der Rüstzug nach kurzer Zeit in den Bannholzweg ausrücken. Dort war ein Kleinkind mehrere Stockwerke durch einen Kaminschacht gefallen und hatte sich schwere Verletzungen zugezogen. Noch vor Rettungsdienst und Notarzt trafen die Einsatzkräfte der Feuerwehr an dem im Rohbau befindlichen Haus ein und leisteten Erste Hilfe. Gleichzeitig ebneten sie den nachrückenden Helfern einen Weg in das Gebäude und zur Rettung des Kindes. Da Einsätze mit Kindern für die Helferinnen und Helfer immer ein psychisch belastendes Ereignis darstellen, entschlossen sich drei Kameraden den Gesundheitszustand des Jungen in Erfahrung zu bringen und ihn im Krankenhaus zu besuchen. Glücklicherweise erholte sich dieser recht schnell von seinen schweren Verletzungen im Kinderklinikum Heidelberg. Noch im Dezember konnten die drei Feuerwehrmänner den Bub dort besuchen. Sie überbrachten ihm ein kleines Präsent und einen Gutschein für einen „Tag bei der Feuerwehr“ nach seiner Genesung. Bereits damals zeichneten sich ein vollständiges Abheilen der Verletzungen und keine Folgeschäden ab.
Dieses Jahr besuchte Cagatay schließlich mit seinen Eltern den Tag der Helfer, der Feuerwehr in Wiesloch und meldete sich mit seinem Gutschein bei den Helfern von damals.
Kürzlich trafen sich nun Cagatay, seine Mutter mit Bruder sowie Marco Weissmann, Manuel Hecker und Marco Friz für den Tag bei der Feuerwehr.
Eigens für den Jungen wurde ein Video der Brandschutzerziehung, ein Video des Jugendfeuerwehrjubiläums sowie die Feuerwehruniform vorgeführt. Im Anschluss fuhr man gemeinsam mit Drehleiter und Tanklöschfahrzeug auf den Festplatz. Dort durfte Cagatay die Drehleiter bedienen und mit dem Korb in die Höhe fahren. Das Tanklöschfahrzeug durfte ebenso vom ihm bedient werden. So steuerte er die Feuerwehrpumpe und konnte mit dem Wasserwerfer auf dem Dach den gesamten Festplatz nass machen.
Zuletzt folgte eine Führung durch das Feuerwehrhaus, mit Funkzentrale und Fahrzeughallen, bevor der „kleine“ Feuerwehrmann mit dem großen Rüstwagen nach Hause gefahren wurde.
Die Helfer und Cagatay verbrachten einige schöne Stunden gemeinsam und vielleicht wurde durch sein eigenes Schicksal ein neuer Feuerwehrmann gewonnen.