Kellerbrand in Mehrfamilienhaus – Den Ernstfall geprobt

Erstaunt waren dieses Wochenende die Bewohner der Spitzwegstraße als die Wieslocher Feuerwehr, gemeinsam mit der Abteilung Baiertal an der Hausnummer 4 ihre Fahrzeuge aufstellte. Als Einsatzszenario nahm man an, dass im zweiten Untergeschoss ein Waschmaschinenbrand durch einen Kurzschluss ausgelöst wurde. Der Hausmeister bemerkte dies, Löschversuche blieben erfolglos. Daraufhin wurde die Wieslocher Feuerwehr alarmiert. Nach dem Eintreffen wurden die Einsatzkräfte durch den Hausmeister in Empfang genommen, welcher durch eine konkrete Befragung des ersten eingetroffenen Gruppenführers sehr wichtige und detailierte Informationen geben konnte. Bereits die ersten Momente sind bei einem solchen Einsatz ausschlaggebend über den Erfolg und den Verlauf des Einsatzes. Daher empfiehlt es sich im Ernstfall nach dem alarmieren der Feuerwehr, in Sicherheit auf diese zu warten um Insiderinformationen über das Objekt, das Geschehen oder gar Verletzte geben zu können.Schnell war die Lage klar: Nach den gescheiterten Löschversuchen gelang es dem Hausmeister nicht mehr, die Kellertür zu verschließen. So entwickelte sich der Kleinbrand in den Kellerräumen schnell zu einem sehr gefährlichen Szenario. Kaminartig wurden die giftigen Rauchgase durch das Treppenhaus nach oben gezogen. Durch diesen Effekt wurde der einzige sichere Rettungsweg für die Bewohner zur verhängnisvollen Rauchfalle. Trotzdem gelang es den Statisten, Freiwillige der Jugendfeuerwehr, sich auf den Balkonen im ersten und vierten Obergeschoss in Sicherheit zu bringen. Nach dem sie auf sich Aufmerksam machten, konnten sie über die Drehleiter und teilweise über Steckleiterteile in Sicherheit gebracht werden. Im Vordergrund stand dieses Wochenende die Zusammenarbeit mit einem zweiten Löschgruppenfahrzeug einer weiteren Abteilung. Bereits seit über einem Jahr hat die Wieslocher Gesamtwehr den sogenannten Wieslocher Löschzug in der Alarm- und Ausrückeordnung durch ein weiteres Löschgruppenfahrzeug einer Abteilung ergänzt. Der Ernstfall hat schon oft gezeigt, dass dieser Entschluss gerade tagsüber für die Wieslocher Bürger die sicherste Variante bietet. Durch zusätzliches Personal mit ergänzender Technik, welche parallel alarmiert wird und fast zeitgleich eintrifft kann ein reibungsloser Ablauf des Einsatzgeschehens gewährleistet werden. In diesem Übungsfall zeigte sich die Effektivität durch eine parallele Arbeitsweise. Während der die Wieslocher Kameraden die Einsatzstelle über den Haupteingang erreichten und Ihren Schwerpunkt auf die Personensuche legte, konnte sich das Baiertaler Löschgruppenfahrzeug über den Hintereingang auf der Rückseite des Gebäudes in den Keller vorarbeiten. Nicht durch Brände sondern durch Kontamination mit Rauchgasen entstehen heutzutage die meisten Schäden an Einrichtungsgegenständen und Wohnungen. Auch die Anzahl der verstorbenen Opfer durch Rauchgasvergiftungen sind wesentlich höher, als bei Opfern durch Verbrennungen. Die Feuerwehr arbeitet mit diesen Erkenntnissen schon seit einigen Jahren und legt daher den Schwerpunkt auf Be- und Entlüftung der Einsatzstelle. In der Regel wird der Rauch durch diese Entlüftungsmaßnahmen gezielt durch eine Ausgangsöffnung gelenkt oder man versperrt ihm durch sogenannte Rauchvorhänge den Weg. Von den Leihen ist solches Material nicht immer in Reichweite. Trotzdem kann hier jeder mitwirken den Schaden zu minimieren. Versuchen sie Türen zu Brandräumen geschlossen zu halten und überlassen sie das Öffnen der Feuerwehr. An dieser Stelle bedankt sich die Feuerwehr, sowie die Übungsleitung bei der Hausverwaltung der Spitzwegstraße 4 und den Bewohnern. Die Erkenntnisse der Wochenendübungen können nun in die Ausbildungskonzepte einfließen und umgesetzt werden. Nicht immer wird die ehrenamtlichen Arbeit der Feuerwehrfrauen und –männer so unterstützt.