Feuerwehr übt Maßnahmen bei LKW-Unfällen
Das Befreien von eingeklemmten LKW-Fahrern beispielsweise nach schweren Auffahrunfällen auf der Autobahn stellt für die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst eine besondere Herausforderung dar. Die Dimension und konstruktionsbedingte Besonderheiten der Fahrzeuge erlauben es nicht, die Maßnahmen bei PKW-Unfällen im Verhältnis eins zu eins zu übertragen. So erfordert die erhöhte Sitzposition des Fahrers, dass die schweren hydraulischen Rettungsgeräte über Leitern, besser noch über ein auf dem Rüstwagen mitgeführtes Podest vorgenommen werden müssen. Oftmals sitzt auch das Fahrerhaus nach dem Aufprall instabil auf dem Fahrzeugrahmen, so dass es zunächst mit speziellen Gurten am Rahmen fixiert werden muss. Die Fahrer- oder Beifahrertür, die zur Rettung heraus getrennt werden soll, muss ebenfalls mit einer Leine gegen Absturz gesichert werden. Im Rahmen ihrer Ausbildung zur technischen Rettung bei Fahrzeugunfällen hatte die Wieslocher Feuerwehr am vergangenen Wochenende Gelegenheit, die einzelnen Rettungsschritte an einem abgängigen LKW der Fa. Steinhauser in Rot ausgiebig zu üben: Nach der Sicherung des Wagens gegen Wegrollen, dem Aufstellen des Rettungspodestes und der Fixierung des Fahrerhauses konnten die Wehrmänner mittels Spreizer zunächst die Fahrertür entfernen. Dies hätte dem Notarzt ermöglicht, eine Erstversorgung und Stabilisierung des Fahrers durchzuführen. Dann wurden zwei gezielte Schnitte mit der Rettungsschere an der Kabine angebracht, bevor die eingedrückte Fahrzeugfront mit einem Rettungszylinder gestreckt wurde. Dadurch bewegte sich auch die Lenksäule vom Fahrer weg, so dass dessen Befreiung möglich gewesen wäre.