Wieslocher Feuerwehr hatte viel zu tun

Zu sechs Einsätzen wurde die Wieslocher Feuerwehr in den letzten Tagen alarmiert. Den Auftakt dieser Einsatzserie bildete ein Zwischenfall auf dem Dach der neuen Mensa im Wieslocher Schulzentrum am vergangenen Donnerstag Morgen. Bei Dachdeckerarbeiten riss der Schlauchanschluss einer Propangasflasche ab, so dass der Inhalt der Flasche ausströmte. Da der Brenner einer weiteren Gasflasche bereits angezündet war, bestand die Gefahr der Durchzündung des ausströmenden Gases. Die Beschäftigten der Dachdeckerfirma brachten sich sofort in Sicherheit und alarmierten die Wieslocher Feuerwehr, die wenig später mit Einsatzleitwagen, Kommandowagen, Löschfahrzeug und Drehleiter am Ort des Geschehens eintraf. Aufgrund der Alarmmeldung wurden zusätzlich das Löschfahrzeug der Abteilung Frauenweiler, ein Rettungswagen sowie zwei Polizeifahrzeuge an die Einsatzstelle entsandt. Den Besatzungen der ersten Fahrzeuge gelang es glücklicherweise recht schnell, beide Gasflaschen abzudrehen, wodurch ein weiteres unkontrolliertes Ausströmen des Gases und eine mögliche Durchzündung auf dem Dach mit fatalen Folgen verhindert werden konnte. Nach einer abschließenden Kontrolle der Gasflasche mittels Wärmebildkamera konnte der Feuerwehreinsatz beendet werden.

Am Abend des gleichen Tages folgte dann eine Anforderung im Rahmen der Überlandhilfe nach Angelbachtal. Mitten im Ortsteil Michelfeld brannte die zum Schlossareal gehörende Kulturscheune in voller Ausdehnung. Die Flammen hatten sich in dem alten Gebäude rasend schnell ausgebreitet und drohten auf das Schlosshotel sowie angrenzende Anwesen überzugreifen. Mit der Drehleiter sowie dem Tanklöschfahrzeug unterstützten die Wieslocher Helfer die Ortsfeuerwehr sowie die zahlreichen Einsatzkräfte aus dem Mittelbereich Sinsheim. Während die Kulturscheune selbst leider nicht mehr zu retten war, konnte ein Übergreifen auf die Umgebungsbebauung verhindert werden.

Am Freitagabend wurde erneut Alarm gegeben, weil die Wärmebildkamera in Baiertal benötigt wurde. Nach einem Kaminbrand musste nämlich geprüft werden, ob sich der Brand möglicherweise durch Wärmestrahlung von Außen unbemerkt ausgebreitet hatte, was aber glücklicherweise nicht der Fall war.

Am Samstag wurde der Leitstelle Rhein-Neckar gegen 11.30 Uhr ein PKW-Brand in der Friedrichstraße gemeldet. Wie der Angestellte eines Ladens, vor dessen Geschäftsräumen der betreffende PKW geparkt war, den Einsatzkräften mitteilte, sei zunächst weißer Rauch aus der Motorhaube gequollen. Nachdem der Rauch immer dunkler wurde, hat der Mann dann gleich einen Pulverlöscher vorgenommen und die Feuerwehr alarmiert. Die Wehrleute, die wenig später mit einem Löschfahrzeug und dem Einsatzleitwagen eintrafen, konnten ihre Tätigkeit auf eine Nachschau beschränken, da der Entstehungsbrand im Motorraum durch das beherzte Eingreifen des Mannes gelöscht war. Der kurz danach eintreffenden Fahrzeughalterin wurde empfohlen, das Fahrzeug abschleppen und in einer Werkstatt überprüfen zu lassen.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag brannten vor einem Gebäude in der Altwieslocher Straße abgelagerte Paletten und Kartonagen. Da das Feuer auf das Gebäude überzugreifen drohte, musste gleich eine höhere Alarmstufe ausgelöst werden, sodass ein vollständiger Löschzug inklusive eines zusätzlichen Löschfahrzeugs der Abteilung Baiertal zum Einsatz kam. Glücklicherweise konnten die Flammen jedoch rasch gelöscht und ein Übergreifen auf das Wohn- und Geschäftshaus verhindert werden. Allerdings wurde die Hauswand durch Rauch- und Ruß in Mitleidenschaft gezogen. Bei der erforderlichen Nachschau leistete auch an dieser Einsatzstelle die Wärmebildkamera wieder wertvolle Dienste. Die Polizei, die mit drei Fahrzeugen vor Ort war hat die Ermittlungen zur Klärung der Brandursache aufgenommen. Ein alarmierter Feuerwehrmann, der auf dem Weg zur Wache war und den Brandort passierte, zog sich beim Wegziehen des Brandguts vom Gebäude eine leichte Rauchvergiftung zu. Von seinen wenig später eintreffenden Kameraden wurde er erstversorgt und vom Rettungsdienst zur Kontrolle in eine Heidelberger Klinik gebracht.

Während der Rest des Sonntags für die Wehrleute ruhig verlief, wurden sie am Montag Morgen gegen 9.00 Uhr erneut auf den Plan gerufen. In der Heizzentrale der Gerbersruhschule, die auch das Polizei- und das Justizgebäude mit Wärme versorgt, wurde eine Rauchentwicklung und Schmorgeruch festgestellt. Aufgrund der Örtlichkeit – Schulgebäude während des Unterrichts – wurde auch in diesem Fall eine höhere Alarmstufe gewählt, so dass zum alarmierten Löschzug der Abteilung Wiesloch das Löschfahrzeug aus Frauenweiler hinzugeordert wurde. Bei ihrem Eintreffen stellten die Feuerwehrleute fest, dass im Bereich der Förderschnecke, die Holzpellets in den Brenner transportiert es wohl zu einem leichten Schmorbrand gekommen war. Obwohl aufgrund des nachlassenden Rauchs vermutet werden konnte, dass der Brand von alleine wieder erloschen war, bestand darüber aber keineswegs Gewissheit. Die Wehrleute mussten daher die Förderschnecke öffnen und auch im Pelletsbunker nach möglichen Brandnestern suchen. Um eine weitere Gefahr ausschließen zu können, mussten letztendlich nach Rücksprache mit der Betreiberfirma der Anlage die Pellets vollständig aus dem Bunker herausgesaugt werden. Nach nahezu zwei Stunden konnte der Feuerwehreinsatz beendet werden.