Solarenergie und damit verbundene Mythen
Es sind viele Mythen im Zusammenhang mit Solartechnik im Umlauf. Die Feuerwehr möchte Gefahren von Photovoltaik-Anlagen (PV) beziehungsweise Solarthermie aufklären.
Zunächst muss bei Solarenergie zwischen PV-Anlagen zur Stromerzeugung und Solar-Thermie zur Wassererwärmung unterschieden werden. Während Solar-Thermie keine besonders hervorzuhebenden Risiken für Einsatzkräfte und Bewohner mit sich bringt, birgt Photovoltaik durchaus Gefahren in Verbindung mit elektrischem Strom. Bei Beschädigung der Module oder Leitungen im Brandfall oder durch mechanische Einwirkungen gilt daher Abstand halten. Selbst beschädigte Solarmodule können noch bei geringem Lichteinfall elektrische Spannung produzieren. Für die Hausbesitzer bedeutet dies, dass die Feuerwehr ihre Löschmaßnahmen regulär durchführt, jedoch besagte Sicherheitsabstände zwischen einem und fünf Metern einhält. Übrigens gelten für die Fachkräfte hier die gleichen Einsatzgrundsätze und Regeln wie bei anderen Einsätzen an elektrischen Anlagen.
Zusätzlich steht den Kräften die Möglichkeit zur Verfügung, Teile der Anlage über einen sogenannten DC-Freischalter spannungsfrei zu schalten. Neu installierte Anlagen müssen seit Juli 2006 über solche Einrichtungen verfügen. Hausbesitzer können genau hier die Feuerwehrarbeit unterstützen. Die Kenntnis über solche Freischalter ist nämlich sehr nützlich für die Helfer. Standorte sollten, wenn möglich, im Brandfall mitgeteilt werden. Außerdem ist eine gesonderte Kennzeichnung am Hausanschlusskasten hilfreich, falls PV-Anlagen vom Straßenniveau oder aufgrund der Bebauungssituation nicht sofort einzusehen sind. Hinweisschilder mit dem entsprechendem Symbol können bei den Energieversorgern bezogen werden. Um den Hausbesitzern die letzte Sorge zu nehmen, weist die Feuerwehr darauf hin, dass in Deutschland bisher kein Fall dokumentiert, bei dem Einsatzkräfte ein Haus kontrolliert niederbrennen ließen, nur weil eine Solaranlage auf dem Dach installiert war.