Die Abteilung Wiesloch hatte alle Hände voll zu tun
>>Die Jahreshauptversammlung der Abteilung Wiesloch warf einen Rückblick auf das Jahr 2023<<
Die Mitglieder der Abteilungsfeuerwehr Wiesloch und ihres Fördervereins kamen vor Kurzem bei der Jahreshauptversammlung zusammen. Als Abteilungskommandant und Vorsitzender des Fördervereins begrüßte Marco Friz die Angehörigen der Abteilung, die Mitglieder des Vereins und zahlreiche Ehrengäste. Darunter waren Oberbürgermeister Dirk Elkemann, Bürgermeister Ludwig Sauer, der neue Feuerwehrkommandant Philipp Büchel und die beiden Ehrenkommandanten Rainer Kircher und Gerolf Sauer.
Nach dem Totengedenken legte Marco Friz den Jahresbericht der Abteilung Wiesloch vor. Er berichtete über Zahlen, Daten und Fakten des vergangenen Jahres. Zum 31. Dezember 2023 zählten 173 Mitglieder zur Abteilungsfeuerwehr Wiesloch. 99 Angehörige zählt die Einsatzabteilung, 58 Kinder und Jugendliche engagieren sich in der Jugendfeuerwehr und 16 Mitglieder zählt die Alters- und Ehrenabteilung. Dem Förderverein der Abteilung Wiesloch gehören 76 Mitglieder an. Erfreulich waren acht Neuzugänge im Jahr 2023, die sich aus Aufnahmen aus der Jugendfeuerwehr und Quereinsteigern zusammensetzten.
Der Einsatzdienst sorgte wie üblich für den größten Zeitaufwand, die die Ehrenamtlichen zu investieren hatten. Per Jahresfrist waren 274 Einsätze zu absolvieren, ein sehr hohes Niveau, wie bereits im Vorjahr (281 Einsätze). „Die Belastung ist und bleibt hoch und dies trotz des glücklichen Umstands, dass kein Unwetter eine Vielzahl Einsätze erforderlich machte“, erklärte Friz. Der Abteilungskommandant dankte den Mitgliedern der Einsatzabteilung für ihr außerordentliches Engagement.
Rund 80 Prozent der Einsätze der Abteilung Wiesloch waren 2023 im Bereich der Kernstadt abzuarbeiten. Darüber hinaus unterstützte man die Abteilungswehren in den Stadtteile Baiertal, Frauenweiler und Schatthausen, sowie die Umkreisfeuerwehren. Der betreute Abschnitt der Bundesautobahn 6, in Fahrtrichtung Sinsheim und in Richtung Mannheim war erneut ein Schwerpunkt der „auswärtigen“ Einsätze. Das größte Einsatzaufkommen kam laut Friz im Bereich der technischen Hilfeleistungen zusammen. 35 Prozent aller Einsätze beschäftigen sich mit der Befreiung von Personen aus Aufzügen oder Fahrzeugen, mit Einsätzen in Folgen von Sturm und weiteren Einsätzen, in denen technisches Gerät erforderlich war. 31 Prozent der Einsätze gingen auf Fehlalarmierung, beispielsweise durch Brandmeldealarme zurück. In 18 Prozent der Fälle kam es zu Bränden: darunter Kleinstbrände, wie Papierkörbe bis hin zu Großbränden. Rund 3.600 Stunden wurden durch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte absolviert.
Für die Vorbereitung auf den Einsatzdienst waren zudem zahlreiche Stunden Aus- und Fortbildung nötig. Am Standort, auf Lehrgängen im Unterkreis Wiesloch oder der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg wurde sich fortlaufend „fit für den Einsatz“ gehalten. Abteilungskommandant Friz berichtete von circa 1.400 Stunden Standortausbildung, in etwa 1.000 Stunden überörtlicher Lehrgänge und rund 100 Stunden Vorbereitungszeit des Ausbilderteams. Auch für das Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die große Mühe des Ausbilderteams dankte Marco Friz im Namen der Abteilungsführung.
Weitere schöne Ereignisse und Veranstaltungen wurden das gesamte Jahr über angeboten. Zentral war dabei sicherlich der erste Tag der Helfer nach dem Ende der Pandemie. Die interessierte Bevölkerung kam zahlreich zum Partyabend und zum eigentlichen Tag der offenen Tür am Sonntag. Für die Öffentlichkeitsarbeit wie auch für die Mittel des Fördervereins bleibt der Tag der Helfer zentral und wichtig und wird sehr gut angenommen. Es waren zahlreiche Brandsicherheitswachdienste im Palatin Kulturzentrum oder beim Stadtfest, Wein & Markt zu besetzten. Zur Zusammenkunft und Kameradschaftspflege wurden eine Osterfeier, eine Ausfahrt nach Bad Cannstatt, der Kameradschaftsabend und eine Weihnachtsfeier angeboten. Auch im Sommer kam man des Öfteren zusammen, um die Kameradschaft zu pflegen. Der Sport kam natürlich auch nicht zu kurz: einige Mitglieder betätigten sich über das gesamte Jahr körperlich und nahmen beispielsweise am Stadtlauf Wiesloch teil. Eine wichtige Aufgabe der Feuerwehr ist und bleibt die Brandschutzerziehung junger Menschen. Mehr als ein Dutzend Termine mit rund 200 teilnehmenden Kindern führte das zuständige Team durch.
Weitere Projekte bildeten sich unter anderem aus dem Fahrzeugausschuss für das neue Löschgruppenfahrzeug, der Vorbereitung des großen Um- und Anbaus des Feuerwehrhauses Wiesloch, der Öffentlichkeitsarbeit und der Pflege und Ausfahrt des Oldtimer-Löschgruppenfahrzeugs. Erfolgreich bestreiten konnte eine gemischte Mannschaft aus Mitgliedern der Abteilung Wiesloch und Schatthausen im Leistungsabzeichen der Stufe Bronze. Hier war ein Löschangriff durchzuführen, der exakt einstudiert sein musste und für den die Positionen zufällig ausgewählt wurden.
Jugendfeuerwehrwart Max Ehrhard berichtete im Jahresbericht für die Jugendfeuerwehr über die Aktivitäten des Nachwuchses. 58 Kinder und Jugendliche wurden im Jahr 2023 mit ihrem Alter zunehmend immer weniger spielerisch und dafür technisch auf den Feuerwehrdienst vorbereitet. In vier Jugendgruppen organisiert, kam das Betreuerteam fast wöchentlich mit den jeweiligen Mitgliedern zusammen. Der Spaß stand bei der Jugendarbeit im Vordergrund und durfte nicht zu kurz kommen. Ob bei der Christbaumsammlung, dem Zeltlager im Landkreis Karlsruhe oder verschiedenen Wettkämpfen. Die Gruppe 1 konnte mit ihren Betreuern das höchste Abzeichen der Jugendfeuerwehr absolvieren, die Jugendleistungsspange. Ähnlich dem Leistungsabzeichen bei den Erwachsenen musste ein Löschangriff durchgeführt werden, kamen jedoch auch weitere, teils sportliche Disziplinen hinzu. Max Ehrhard dankte allen Helfern der aktiven Mannschaft, die das Jahr über die Jugendfeuerwehr unterstützt haben.
Kassenwart Steffen Grieb gab einen Einblick in den Kassenbericht des Fördervereins. Auf ihn folgte die jährliche Entlastung des Kassenwarts sowie des Vereinsvorstands. Zur Prüfung der Kasse wurde Gerhard Kirschenlohr bestätig und Michael Raab neu gewählt. Im Anschluss beschlossen die Mitglieder des Fördervereins eine Satzungsänderung des Vereins.
Marco Friz und sein Stellvertreter Jonas Mittenzwei gaben gegen Ende der Versammlung einen Ausblick auf das bereits angelaufene Jahr 2024. Neben der Aus- und Fortbildung der Einsatzmannschaft und zahlreichen Terminen zur Pflege der Kameradschaft warten weitere Aufgaben auf die Frauen und Männer der Abteilung Wiesloch. Der Tag der Helfer wird wieder ein großes Projekt der Abteilung Wiesloch im Mai des Jahres. Schon wenige Wochen später trifft das neue Löschgruppenfahrzeug LF 20/16 in Wiesloch ein. Hier muss eine gezielte Ausbildung der Mannschaft stattfinden, um das Fahrzeug zeitnah in den Einsatzdienst integrieren zu können. Ein Mammutprojekt bildet der Um- und Anbau des Feuerwehrhauses, der noch im laufenden Jahr starten soll. Ebenso steht die Verabschiedung des Feuerwehrbedarfsplans unmittelbar bevor und soll noch im Sommer die Florians-Skulptur „Sankt Florian 2.0“ auf dem Platz „Am alten Stadtbahnhof“ eingeweiht werden. Friz rief zum Ende der Versammlung Kamerad Orhan Bekyigit auf, dem er nach einem Ausscheiden als Leiter der Werkfeuerwehr der Heidelberger Druckmaschinen AG ein Präsent überreichte und eine Würdigung für sein Wirken aussprach.
Oberbürgermeister Dirk Elkemann richtete die Grußworte für die Stadtverwaltung und den Gemeinderat an die Versammlung. Er dankte für das unermüdliche Engagement im Einsatzdienst und in den weiteren weiteren Bereichen der Feuerwehr. Auch weiterhin sicherte er die Unterstützung der Verwaltung zu, bei der der Umsetzung bereits begonnener und bevorstehender Maßnahmen. „Sicherheit ist für uns immer eine hohe Prioriät, in die wir investieren“, fasste der Oberbürgermeister zusammen. Feuerwehrkommandant Philipp Büchel richtete der größten der vier Abteilungsfeuerwehren den Dank der Gesamtwehrführung aus. Er bedankte sich bei allen Mitgliedern der Einsatzabteilung für das geleistete Engagement.
Wie gewohnt richtete Ehrenkommandant Rainer Kircher am Ende der Versammlung einige Worte an die Anwesenden. So ist es ihm wichtig, den Dank der Bürgerschaft mitzuteilen.