Angenommener Chlorgasunfall am Wieslocher Freibad

Man stelle sich vor, hunderte badefreudiger Gäste sonnen sich im Wieslocher Freibad und werden ungeahnt durch den Austritt von Chlorgas verletzt. Diesem schlimmen Szenario, nahmen sich in einer Großübung die Feuerwehren aus Wiesloch und Rauenberg an. Schon seit mehr als zwanzig Jahren, stellen die beiden benachbarten Feuerwehren den sogenannten Gefahrgutzug des südlichen Rhein- Neckar Kreises. Schon in zahlreichen Einsätzen, so zuletzt im Sommer 2007 beim Ammoniakunfall in der Eisweinhalle, stellten die Mannschaften ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis. Um auch künftig für den Ernstfall gut gerüstet zu sein, finden jährlich Fortbildungen und Einsatzübungen mit verschiedenen Unfallszenarien statt. Zuletzt trafen sich die Wehren am vergangenen Samstag zur diesjährigen Gefahrgutübung. Unter nahezu realen Bedingungen rückten zunächst die Einsatzkräfte aus Rauenberg und im Anschluss die Wieslocher Mannschaften zum Freibad aus. Die angenommene Lage, bildete ein Unfall beim Einleiten von Chlorgas. Durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen wurde daneben ein Behältnis mit einer wassergefährdenden Flüssigkeit beschädigt und der Fahrer des Lastzuges verletzt.Erste Priorität, bei solch einer Einsatzlage, bildet die Erkundung und Erkenntnis darüber um welches Medium es sich bei der Havarie handelt. Daneben werden parallel Absperrmaßnahmen getroffen, eine örtliche Einsatzleitung gebildet, für den Brandschutz gesorgt und die verletzte Person gerettet. Um sich ungefährdet dem gefährlichen Stoff nähern zu können, rüsten sich darüber hinaus mehrere Feuerwehrleute mit Chemikalienschutzanzügen aus. Unter diesen Anzügen kann umluftunabhängig mit dem betroffenen Stoff gearbeitet werden. Im Anschluss an ihre anstrengende Arbeit, im Beispiel der Übung waren dies Umpumparbeiten und Abdichten des leckgeschlagenen Behältnisses, werden die kontaminierten Trupps in einem speziellen Bereich dekontaminiert. Nach zwei Stunden konnte Übungsende gemeldet werden und die Einsatzfahrzeuge wurden mit den zahlreich eingesetzten Ausrüstungsgegenständen bestückt werden. Die Übungsleitung zeigte sich mit dem Übungsverlauf und den getroffenen Maßnahmen sehr zufrieden.