200 Jugendliche kamen bei Kissel + Wolf zum Einsatz – Erste Jubilläumsveranstaltung
200 Teilnehmer mit 23 Fahrzeugen und 35 Löschrohren: Das war die stolze Bilanz der Jugendfeuerwehr-Großübung am vergangenen Samstag beim Wieslocher Chemieunternehmen Kissel + Wolf (KIWO). Historischen Hintergrund der ersten Jubiläums-Veranstaltung bildete eine Explosion am 01. März 1943, bei dem an Ort und Stelle die Wieslocher Feuerwehr zum Einsatz kam. Nicht erst seit dieser Zeit besteht zwischen Kissel + Wolf und der Feuerwehr eine gute Verbindung (siehe seitlicher Bericht zur Spendenübergabe).
Als sich um 14 Uhr die ersten Martinshörner auf den anrückenden Einsatzfahrzeugen ankündigten, hatten sich geschätzt 200 bis 300 Zuschauer vor dem KIWO-Sitz unweit des Bahnhofs versammelt. Gespannt verfolgten Groß und Klein, wie nach und nach die zwölf verschiedenen Jugendfeuerwehren eintrafen. Unterstützt wurden diese von Jugendrotkreuz und Malteser Jugend aus Wiesloch.
Fiktive Alarmmeldung für alle lautete zuvor „Explosion mit Folgebrand“ in den Gebäuden B3, B5 und A3. Auf dem gesamten Werksgelände und rundherum bezog der Feuerwehrnachwuchs daraufhin Position, um die vereinbarten Aufgaben zu übernehmen. So lautete beispielsweise der Auftrag für die Kids aus Frauenweiler und Schatthausen „verletzte Mitarbeiter“ aus dem Verwaltungsgebäude zu retten und an die Helfer in Weiß zu übergeben. Die jüngsten Wieslocher Kinder wurden hierfür aufwendig geschminkt und durften spielerisch die Verletzten darstellen. Überall wurden eilig Schläuche ausgerollt und aufwendig die Wasserversorgung sichergestellt. Pumpen wurden angeworfen, Wasserwerfer aufgebaut und die Einsatzstelle professionell abgesichert. Sämtliche Hydranten durften herhalten, um die angenommen Flammen eilig zurückschlagen zu können. Selbst auf dem Parkplatz des Bahnhofs wurde ein Hydrant für das kostbare Nass angezapft. Und weil die Flammen sich laut Übungsplan auf weite Teile des KIWO-Stammsitzes ausgebreitet hatten, kamen die Malscher Jugendlichen selbst auf dem Deck des Busbahnhofs zum Einsatz. Von dort aus schirmten sie ein Bürogebäude vor dem roten Hahn ab. Hautnah konnten die Zuschauer im Betriebsgelände verfolgen, wie gut die Jungendlichen bereits mit der Löschtechnik umgehen können. Routiniert wurde dort mit vollem Einsatz gelöscht, nasse Kleidung von dem ein oder anderen sogar gerne in Kauf genommen. Um dem Publikum die Hintergründe der Übung und das Vorgehen zu erklären, kam Ludwig Sauer von der Wieslocher Feuerwehr als Moderator zum Einsatz.
Bei allen Teilnehmern kam der Spaß sichtlich nicht zu kurz. Da selbst Petrus ein Feuerwehrfreund zu sein scheint, konnten die Aufgaben bei wunderbarem Sonnenschein erledigt werden. Auch bei den etwas außerhalb des Werks gelegenen Jugendfeuerwehren gab es so keine langen Gesichter.
Nach gut einer Stunde waren die gesteckten Ziele schließlich erreicht, KIWO gelöscht und Verletzte gerettet. Vom Wieslocher Jugendfeuerwehrwart Manuel Hecker, der als Übungs-Einsatzleiter fungierte, wurde deshalb „Feuer schwarz“ vermeldet.
Weit gefehlt, dass nun alle Schläuche liegen blieben und man eilig den gemütlichen Teil ansteuerte.Ganz wie bei der aktiven Wehr wurden zuallererst die Löschfahrzeuge eingeräumt und „klar Schiff gemacht“. Erst dann kam man im Lagergebäude zusammen, um sich bei heißen Würstchen und Getränken zu stärken.
Jürgen Schwarz, Betriebsleiter bei Kissel + Wolf, dankte bei einer kurzen Ansprache den Jugendlichen und ihren Verantwortlichen für den Einsatz. „Mit wie viel Begeisterung ihr alle an diese Übung herangegangen seid und welch tollen Teamgeist ihr untereinander an den Tag legt, finde ich bemerkenswert“, so Schwarz.
Er freute sich überdies für solch eine Übung der Ausrichter gewesen zu sein. Kreisjugendfeuerwehrwart Gregor Wipfler sprach ebenso seinen großen Respekt an den Feuerwehrnachwuchs aus, der ihn „sehr positiv“ in die Zukunft blicken lässt.
Verantwortlich für die Ausarbeitung und Leitung der Großübung zeichnete der Wieslocher Jugendfeuerwehrwart Manuel Hecker. Er dankte seinem Team, allen Helfern sowie den Beteiligten Jugendfeuerwehren. Aus Wiesloch, Baiertal, Frauenweiler, Schatthausen, Rauenberg, Walldorf, Malsch, Sandhausen, St.Ilgen, Rot, Dielheim und Horrenberg-Balzfeld waren die Teilnehmer laut Manuel Hecker gekommen.
Als kleines Dankeschön überreichte er zwei Mannschaftsbilder an KIWO. Hecker ließ es sich auch nicht nehmen, für die kommenden Jubilläumsveranstaltungen zu werben. Demnach findet schon am kommenden Freitag, 08. März, 18 Uhr, die Entsendung der Feuerwehrseelsorger in der Wieslocher Dreifaltigkeitskiche statt.
Bürgermeisterin Ursula Hänsch brachte es zum Schluss auf den Punkt: Sie dankte für „eine ganz tolle Veranstaltung“, welche sie den Nachmittag „sehr genießen“ ließ.
Info: Wir danken Reinhold Hirth und Ralf Brenner für die Bilder und den Kameraleuten für die zahlreichen Videos.
Videos: Weitere Videos befinden sich hier (vielen Dank an Stefan Zirkel) und hier (vielen Dank an Alexander Hald).
Geschrieben von Marco Friz