Wiesloch. (hds) Der abendliche Regen, begleitet von einem Gewitter, konnte die Stimmung beim „Tag der Helfer“ nicht trüben. Im „trockenen“ Feuerwehrhaus heizten am Samstagabend „Cool Breeze“ ein, rund um das Finale der Champions League gab es stets aktuelle, aber leider unerfreuliche Infos, für Speis und Trank war bestens gesorgt. Bereits seit mehr als 30 Jahren ist die Präsentation der ehrenamtlichen Hilfsorganisationen fester Bestandteil im Wieslocher Veranstaltungskalender und auch diesmal gaben die engagierten Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr, der Malteser, des Deutschen Roten Kreuzes und des THW am Samstag und Sonntag einen umfassenden Einblick in ihre Arbeit.
Beim offiziellen Startschuss zu der zweitägigen Veranstaltung durch Oberbürgermeister Franz Schaidhammer hob der Rathauschef hervor, wie wichtig die Arbeit der Hilfsorganisationen ist. „Die Sicherheit für unsere Bürger ist dabei der entscheidende Faktor“, betonte Schaidhammer und verwies auf die hervorragende Ausbildung der verschiedenen Organisationen. Der Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes feiert zudem in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen, die Feuerwehr begeht dieses außergewöhnlicheJubiläumimkommendenJahr. Dann wird man auch das neue Rüstfahrzeug in Dienst stellen können. 385 000 Euro werden für diese „Ersatzbeschaffung“ zur Verfügung gestellt. Schaidhammer bilanzierten die Arbeit der Feuerwehr und verwies auf die mehr als 150 Einsätze im zurückliegenden Jahr. Die über 70 Aktiven waren dabei sowohl bei kleineren Bränden vor Ort, leisteten technische Hilfestellungen und retteten auch Menschen aus bedrohlichen Situationen – in erster Linie nach Autounfällen. Das „Geburtstagskind“, der DRKOrtsverein, bot beim „Tag der Helfer“ die Möglichkeit zum Blutspenden an und der Oberbürgermeister lobte das gesamte Team, vor allem auch für sein Engagement im sozialen Bereich. „Gerade für ältere Mitbürger sind die Mitarbeiter des DRK in vielen Fällen Seelentröster und Helfer in einer Person“, so Schaidhammer. Auch die Leistungen von THW und Maltesern wurden gewürdigt. Das Technische Hilfswerk, in Frauenweiler im Gewerbegebiet ansässig, ist mit „schwerem Gerät“ bestens ausgerüstet, um in Katastrophenfällen eingreifen zu können. Die Malteser präsentierten den interessierten Besuchern ein Rauchmeldesystem, das auf den Hausnotruf aufgeschaltet ist – gerade für ältere Menschen eine oft lebensrettende Einrichtung. Als eine „tolle Sache“ erwähnte Schaidhammer den „First Responder“, der oftmals noch vor dem Eintreffen des Notarztes zum Einsatz kommt und mit ausgebildeten Sanitätern die Zeit überbrückt.
In ihrem Grußwort dankte Diemut Theato, die Ehrenkreisvorsitzende des DRK und ehemalige Abgeordnete des Europarlaments, den ehrenamtlichen Helfern. „Sie geben allen ein sicheres Gefühl, gut aufgehoben zu sein.“ Zufriedenheit herrschte natürlich ob solch lobender Worte beim Ehrenkommandanten der Feuerwehr, Rainer Kircher, beim Stadtbrandmeister Peter Hecker und den Teams vom DRK, den Maltesern und des THW. Klar, dass die Veranstalter am „Tag der Helfer“ die Gelegenheit nutzten, die Werbetrommel zu rühren. Zumindest bei der Feuerwehr sieht man in Sachen Nachwuchs optimistisch in die Zukunft. Viele Kinder sind in der Jugendfeuerwehr und werden behutsam an künftige Aufgaben herangeführt. „Wir haben pro Jahr etwa vier bis fünf Jugendliche, die dann in den aktiven Dienst wechseln können“, berichtete Marco Fritz, für die Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr zuständig. Und dann hatten die Besucher bis in die Abendstunden ausreichend Gelegenheit, sich über einzelne Aktivitäten zu informieren. Fahrzeuge und Gerät luden zur „Inspektion“ ein und gemeinsame Schauübungen demonstrierten hautnah die Arbeit der Hilfsdienste und klärten über Gefahren im Alltag auf. Die kleinen Besucher erwartete neben einer gemeinsamen Spielerallye unter anderem ein Teddybärenkrankenhaus des DRK. Bei der Feuerwehr nur ein paar Meter weiter konnten sich die Knirpse beim feuchtfröhlichen „Ziellöschen“ beweisen oder mit schwerem Gerät beim THW Flaschen in eine Kiste bugsieren. Auch die Hüpfburg des DRK – einem Rettungswagen nachempfunden – fand großen Zuspruch. Für das leibliche Wohl der Besucher war bei zivilen Preisen gesorgt. Und so verbanden viele Wieslocher den samstäglichen Einkaufsbummel mit einem Abstecher zur „Helfermeile“ und staunten über die Leistungsfähigkeit: So befinden sich beispielsweise im Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Wiesloch 4800 Liter Wasser, dazu 500LiterSchaum.„Das bedeutet, dass wir innerhalb von zwei Minuten bei einem Einsatz unser mitgebrachtes Wasser verspritzen können“, erläuterte Stadtrat Stefan Seewöster, selbst Mitglied bei der Feuerwehr, bei einer kleinen Privatführung für die RNZ. Dann müsse auf das Wasser aus einem Hydranten zurückgegriffen werden.
Das Wasser am Abend, das nicht bestellt vom Himmel fiel, konnte indes die Feierlaune nicht trüben, vor allem deshalb nicht, weil sich der nächste Tag wieder mit Sonnenschein
präsentierte.