Auch im vergangenen Jahr war die Wieslocher Feuerwehr wieder sehr stark gefordert. Dies belegt deren aktuell veröffentlichte Einsatzstatistik recht eindrucksvoll. Demnach wurden die Frauen und Männer der Abteilung Wiesloch insgesamt 252 mal alarmiert. Das Jahr 2008 hatte gerade erst begonnen, als auch schon zur ersten Hilfeleistung ausgerückt werden musste: bei einer Schlägerei war die Schaufensterscheibe eines Bekleidungsgeschäftes in der oberen Hauptstraße zu Bruch gegangen. Mit Holzplatten wurde das Ladengeschäft einbruchsicher gemacht und die auf der Straße verstreuten Scherben entfernt. Noch während diese Arbeiten im Gange waren, kam es vor einer benachbarten Kneipe zu einer weiteren Schlägerei zwischen mehreren alkoholisierten Jugendlichen. Hierbei wurde eine Person durch eine Glasflasche am Kopf schwer verletzt. Die Einsatzkräfte verständigten über die Leitstelle Rettungsdienst und Polizei und versorgten den stark blutenden Mann bis zum Eintreffen des Rettungswagens. Kurz vor dem Jahreswechsel ins neue Jahr 2009 dann der letzte Einsatz im alten Jahr: in der unteren Hauptstraße bei der Torbrücke brannte ein Papierkorb. Das Feuer konnte rasch gelöscht werden, die Mannschaft nach getaner Arbeit wieder einrücken. Zwischen diesen beiden Einsätzen galt es, das ganze Jahr über ständig einsatzbereit zu sein, um bei der Vielzahl der Fälle wirksam Hilfe leisten zu können. Bei insgesamt 52 dieser Einsätze handelte es sich um Schadenfeuer. 46 mal ging es dabei um kleinere Brände bei denen maximal ein C-Strahlrohr mit entsprechendem Schlauch, eine Kübelspritze oder ein Feuerlöscher ausreichte, um der Flammen Herr zu werden. Die übrigen 6 Notfälle betrafen allerdings größere Schadensereignisse, die einen ganz erheblichen Aufwand an Material und Helfern erforderlich machten: hier ist an erster Stelle der Großbrand einer Lagerhalle im August in Reilingen zu nennen, bei dem die Wieslocher Feuerwehr mit 32 Wehrleuten und 5 Fahrzeugen nahezu 15 Stunden im Einsatz war. Beim Brand einer Lackfabrik in Walldorf ebenfalls im August eilte man gleich zweimal zu Hilfe: am Schadenstag selbst, um gemeinsam mit den Nachbarwehren die schon von weitem sichtbaren Flammen zu bekämpfen und am Tag danach, als ein Behälter, dessen Explosion wegen Überhitzung oder thermischer Reaktion zu befürchten war, von Spezialisten der BASF-Werkfeuerwehr unschädlich gemacht wurde. Ebenfalls überörtlich wurde man tätig, als im Februar ein gastronomisch genutztes Nebengebäude des Michelfelder Schlosses im Vollbrand stand und ein Übergreifen auf die Nachbarbebauung verhindert werden musste. Hier leisteten das neue Tanklöschfahrzeug, das im vergangenen Jahr beschafft werden konnte, sowie die Drehleiter wertvolle Dienste. Mit Hilfe der Drehleiter gelang es auch, bei einem Wohnungsbrand im April in Baiertal die Wohnungsinhaberin zu retten. Ein Angriffstrupp, der mit Atemschutzgeräten in die stark verrauchte Wohnung im Obergeschoss eingedrungen war, konnte die alte Dame zu einem Fenster bringen, von wo aus sie in den Korb der Drehleiter aufgenommen und in Sicherheit gebracht werden konnte. Traditionell wurde auch 2008 in den meisten Fällen, nämlich insgesamt 159 mal, zu so genannten „technischen Hilfeleistungen“ alarmiert. Vereinfacht gesagt kann man unter dieses Tätigkeitsfeld der Feuerwehr sämtliche Einsätze subsumieren, die weder Brände, noch Fehlalarme sind. Das breite Spektrum reicht dabei von der Beseitigung von Ölspuren, Sturmschäden oder Verkehrshindernissen über Türöffnungen, Unterstützungsmaßnahmen für den Rettungsdienst, Keller-Auspumpen, Schaufenstersicherung, Befreiung von Fahrstuhlbenutzern bis hin zu schweren Verkehrsunfällen. Bei letzteren musste insgesamt 17 mal wertvolle Hilfe geleistet werden, wobei mit dem Rüstwagen schweres Rettungsgerät auch in den Nachbargemeinden sowie auf der BAB 6 zum Einsatz gebracht werden musste. Der Starkregen am 30. Mai überschwemmte innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl von Kellern, Untergeschossräumen und Tiefgaragen. Insgesamt 81 (!) Einsätze galt es, an diesem Abend und am darauf folgenden Tag abzuarbeiten. Unterstützt wurde die Kernstadt-Wehr dabei von den drei Abteilungen der anderen Stadtteile sowie der Malscher Feuerwehr und dem THW. Die übrigen Wehren des Unterkreises waren in Walldorf im Einsatz, das von dem Unwetter noch stärker betroffen war. Auch Fehlalarme blieben im vergangenen Jahr leider nicht aus. 41 waren es insgesamt. Besonders ärgerlich und vollkommen unverständlich sind dabei die böswilligen Alarme. So wurden die Wehrleute insgesamt 8 mal mit unlauterer Absicht auf den Plan gerufen, obwohl überhaupt kein Notfall vorlag. Die empfindliche Strafandrohung sowie der Kostenersatz schrecken hier wohl noch zu wenig ab. Bei den übrigen 33 Fehlalarmen löste meist die Brandmeldeanlage eines Gewerbebetriebs oder einer Schule aufgrund eines technischen Defekts aus. Die Feuerwehr hat dann gar keine andere Wahl: da ja ein Brandereignis in einem „Objekt besonderer Art und Nutzung“ gemeldet wird, muss der vollständige Löschzug entsprechend der festgelegten Alarm- und Ausrückeordnung zu dem betreffenden Anwesen fahren. Es wäre fatal, erst einmal „jemanden zu schicken“, der nachsieht, ob es auch wirklich brennt. Wäre dies dann der Fall, so hätten die Einsatzkräfte wertvolle Zeit unwiederbringlich verloren. Der Brand könnte sich mit gravierenden Folgen ausdehnen und im schlimmsten Fall wäre eine Menschenrettung dann nicht mehr möglich. Daher muss – selbst wenn die Meldung mehrmals am Tag eintrifft – wie vorgegeben eingegriffen und gründlich nachgesehen werden. Wie wichtig dies ist, wurde einmal mehr deutlich, als Ende November die Brandmeldeanlage einer Großgärtnerei auslöste, weil in einem Schaltschrank ein Schwelbrand ausgebrochen war. Weitere aktuelle und detaillierte Infos nicht nur zu dieser Einsatzstatistik können der Internetseite der Wehr unter www.feuerwehr-wiesloch.de entnommen werden.