Wahlen, Ehrungen und Beförderungen bei der Jahreshauptversammlung der Kernstadt-Abteilung
Am vergangenen Freitag kamen die Angehörigen der Abteilungsfeuerwehr Wiesloch und ihres dazugehörigen Fördervereins bei der Jahreshauptversammlung im Wieslocher Feuerwehrhaus zusammen. Besonders hieß der Abteilungskommandant und Fördervereinsvorsitzende Jürgen Bodri Oberbürgermeister Dirk Elkemann und Bürgermeister Ludwig Sauer willkommen. Von der Stadtverwaltung waren zudem Fachgruppenleiter Jürgen Morlock und Stadtbrandmeister Peter Hecker anwesend. Als Ehrengäste konnte Bodri Unterkreisführer Jürgen Förderer, die beiden Ehrenkommandanten Rainer Kircher und Gerolf Sauer sowie die Kommandanten Orhan Bekyigit (Werkfeuerwehr HDM) und Frank Eck (Feuerwehr Walldorf) begrüßen.
Wie Jürgen Bodri in seinem Jahresbericht erwähnte, zählt die Feuerwehrfamilie in der Kernstadt derzeit 134 Angehörige, verteilt auf 81 Mitglieder in der Einsatzabteilung, 45 Kinder und Jugendliche beim Nachwuchs in der Jugendfeuerwehr und acht Angehörige in der Alters- und Ehrenabteilung. 63 Mitglieder zählt der Förderverein. Die Hauptlast der Arbeit verteilte sich 2016 auf die Frauen und Männer in der Einsatzabteilung. 208 Einsätze hatten diese zu bewältigen, wozu sie sich in mehr als 40 Aus- und Fortbildungsterminen vorbereiteten. Hinzu kamen rund 30 Brandsicherheits-wachdienste, die sich auf das ganze Jahr verteilten. Im Bereich des Nachwuchses wurden über 300 Stunden Jugendarbeit geleistet, wozu 15 Betreuerinnen und Betreuer bereitstanden. Durch die Alters- und Ehrenabteilung wurde hauptsächlich der Tag der Helfer unterstützt beziehungsweise an monatlichen Treffen im Unterkreis Wiesloch teilgenommen. „Allesamt Zahlen, Daten und Fakten die beeindrucken und zeigen, was wir das vergangene Jahr über geleistet haben“, verdeutlichte Bodri, bevor er auf Einsätze und Ausbildungen näher einging.
Ungefähr alle 1,75 Tage wurde die Einsatzabteilung zu Bränden, technischen Hilfeleistungen aller Art, Fehlalarmen und zur Seelsorge alarmiert. Die größte Anteil fiel dabei auf 97 technische Hilfeleistungen, die fast die Hälfte aller Einsätze ausmachten. 46 Brände und Explosionen trugen 22 Prozent zur Statistik bei. Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen, Heimrauchmelder oder auch böswilliger Natur schlugen in 56 Fällen (27%) zu buche, neben neun Seelsorgeeinsätzen (4%). Einige der Fälle blieben den Kräften besonders in Erinnerung. Dazu zählen vor allem die beiden Hochwassereinsätze in Schatthausen und Baiertal, als Folge der Unwetterperiode im Mai und Juni. Unterstützt von zahlreichen umliegenden Feuerwehren und Einrichtungen zeigte die Gesamtfeuerwehr Wiesloch eindrucksvoll, wozu sie zu leisten im Stande ist. Gleiches galt bei einem Busunfall im Juni, der die Feuerwehr auf die Bundesautobahn 6 führte und beim Einsturz einer Scheune im Juli. Bei den Bränden zeigte sich der reibungslose Ablauf nicht weniger deutlich. Als im März an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ein Klassenraum des Ottheinrich-Gymnasiums und ein Wohnhaus in Brand geraten waren, war auf die Floriansjünger verlass. Dies galt auch bei Bränden in umliegenden Städten und Gemeinden, wie zum Beispiel einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus in Dielheim. Gemeinsam mit der Nachbarwehr rettete die Abteilungsfeuerwehr aus Wiesloch 15 Menschen bei dem nächtlichen Feuer im März.
Mehr als 40 Aus- und Fortbildungstermine sorgten für das nötige Know-How, um im Einsatzdienst bestehen zu können. Während des gesamten Jahres wurden hierzu drei große Ausbildungs-module angeboten. Hinzu kamen weitere Fortbildungsangebote in verschiedenen Themenfeldern. Höhepunkt des Jahres bildete jedoch die Jahreshauptübung beim Winzerkeller Wiesloch. Als Grundlage für die Übung dienten die Themenfelder Brand und technische Hilfeleistung. Diese wurden in einem aufwendigen Szenario von den Übungsteilnehmern abverlangt und zur Zufriedenheit der Übungsleitung abgearbeitet.
Doch nicht nur in den Bereichen Einsatzdienst und Ausbildung engagierten sich Wieslochs Feuerwehrleute. Sie gestalteten beispielsweise das Feuerwehrhaus im Außen- und Innenbereich neu. Die Küche im Obergeschoss wurde in Eigenleistung umgebaut und vor dem Feuerwehrhaus entstand ein neuer Sitzbereich. Dem nicht genug beteiligte man sich an einer Typisierungsaktion für das Feuerwehr-Patenkind Jacqueline Brixner und bei der Einweihung des Leimbachparks. Brandschutzerziehung, Ausflüge mit dem Feuerwehr-Oldtimer oder auch der zweitägige „Tag der Helfer“. Das ganze Jahr über war das Engagement der Frauen und Männer gefordert.
Jugendfeuerwehrwart Niclas Waibel berichtete im Anschluss von den Maßnahmen des Nachwuchses. Seiner Präsentation zufolge wurden 45 Kinder- und Jugendliche ganz spielerisch, oder mit zunehmendem Alter mit etwas mehr technischer Tiefgründigkeit auf den Feuerwehrdienst vorbereitet. Ganze fünf Jugendgruppen sind nahezu Woche für Woche aktiv, um für die Feuerwehr aber auch für ihr eigenes Leben etwas dazu zu lernen. Ihnen steht ein Betreuerteam aus 15 Frauen- und Männern zur Seite. Als besondere Highlights verwies der Jugendfeuerwehrwart auf das Sommerzeltlager, den gemeinsamen Ausflug in den Ferien und die Weihnachtsfeier. Viele weitere Gruppenstunden sorgten für ein reges Treiben im Feuerwehrhaus. Niclas Waibel stimmte zum Abschluss seiner Ausführungen auf das 50-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr hin. Das gesamte Jahr 2017 warten Veranstaltungen von und für Kinder.
Den Hauptteil des Abends bildeten gegen Ende der Versammlung Ehrungen und Beförderungen, gefolgt von Wahlen. Aus den Händen des Abteilungskommandanten wurde Berthold Niemann zum Feuerwehrmann befördert. Für seine 15-jährige Mitgliedschaft erhielt Marc Zentgraf eine Ehrung, ebenso Christian Schweinfurth für 20-jährige Mitgliedschaft. Zwei staatliche Ehrungen wurden Marco Weissmann und Gerald Monse zuteil. Marco Weissmann erhielt aus den Händen von Unterkreisführer Jürgen Förderer für 25 Jahre Mitgliedschaft das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg in Silber und wurde zum Oberbrandmeister befördert. Gerald Monse gehört seit mittlerweile 40 Jahren der Feuerwehr an. Ihm wurde das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg in Gold überreicht. Im Anschluss erfolgte die Übergabe von Jürgen Friz in die Alters- und Ehrenabteilung sowie eine städtische Ehrung von Karlheinz Schweinfurth. Nach 40 Jahren gab er das Amt des Schriftführers in jüngere Hände und wurde hierfür von OB Elkemann und BM Sauer mit einem Dankeschön bedacht. Dem schloss sich die Abteilung Wiesloch mit einem kleinen Präsent an.
Nach fünf Jahren Amtszeit der Abteilungsführung um Abteilungskommandant Jürgen Bodri und seine Stellvertreter Michael Roth und Eike Ottmann, sowie des Abteilungsausschusses durften die Mitglieder an der Jahreshauptversammlung ihre Stimme abgeben. Da Michael Roth und Eike Ottmann jeweils ihre Ämter zur Verfügung stellten, standen Manuel Hecker und Marco Friz für die Nachfolge zur Wahl. Beide wurden im Anschluss, genauso wie Abteilungskommandant Jürgen Bodri, für die nächsten fünf Jahre gewählt. Im Abteilungsausschuss stehen ihnen absofort Patrick Bader, Jochen Ulmer, Simon Paul, Jonas Mittenzwei, Orhan Bekyigit und Matthias Eberle zur Seite. Kassier Michael Bader wurde in seinem Amt bestätigt. Das Amt des Schriftführers führen künftig Dennis Friz und Daniel Ahmeti aus. Alle Gewählten wurden mit Applaus in ihren Ämtern begrüßt.
Oberbürgermeister Dirk Elkemann bedankte sich zum Abschluss der Veranstaltung in seinen Grußworten bei den Feuerwehrleuten. Er drückte seine große Anerkennung für das vielfältige Wirken aus. Dabei beeindruckte ihn besonders das Wirken bei den Hochwassereinsätzen und Bränden im vergangenen Jahr. Besonders stolz machten ihn auch zahlreiche Dankesbriefe von Amtskollegen, in deren Städte und Gemeinden die Wieslocher Kräfte zum Einsatz kamen. Weitere Grußworte richteten Unterkreisführer Jürgen Förderer, Stadtbrandmeister Peter Hecker und Ehrenkommandant Rainer Kircher an die Versammlung.
Ausführliche Informationen zum abgelaufenen Jahr sind im „brandneuen“ Jahresbericht 2016 der Wehr zu lesen. Dieser ist hier abrufbar.
Geschrieben von Stefan Mittenzwei