Feuerwehrbesuch weckte alte Erinnerungen
Mit großer Beteiligung folgten die Teilnehmer des Stammtisch „Waasch noch“ der Einladung der Freiwilligen Feuerwehr Wiesloch. Dort fand vor kurzem ein historischer Rückblick im Rahmen einer der ersten Veranstaltungen des 150-jährigen Feuerwehrjubiläums in 2013 statt. Im großen Saal begrüßte der Jubiläumsverantworliche Ludwig Sauer die Gäste, unter denen sich mit Ilse Hirn, Käthe Schweinfurth und Gisela Kratschmar einige Witwen von ehemaligen Feuermännern befanden. Auch Gonda Sauer, eine ehemalige Feuerwehrfrau aus den Zeiten des zweiten Weltkriegs, wohnte der Veranstaltung bei.
Die Besucher konnten sich in der gastfreundlichen Runde wohlfühlen und freuten sich über die Anwesenheit einiger Führungskräfte der Feuerwehr: unter anderem Abteilungskommandant Jürgen Bodri, und die Ehrenkommandanten Rainer Kircher und Gerolf Sauer.
Ein besonderes Erlebnis war die von Reinhold Hirth vorgeführte Bildpräsentation über die Geschichte der Feuerwehr. Im Kern wurden hier die besonderen Einsätze und die Ausrüstung erläutert. Einige historische Gegenstände wurden außerdem auf Tischen im Saal ausgestellt.
Die im Jahre 1863 gegründete Freiwillige Feuerwehr wurde bis heute von 16 Kommandanten geführt. Auf den alten Bildern der Mannschaften wurde die Erinnerung an viele bekannte Personen geweckt und auch durch Hinweise aus der Zuschauerrunde erkannt. Die im Jahre 1967 gegründete Jugendfeuerwehr ist heute zu ansehnlicher Größe gewachsen und unverzichtbar für die Nachwuchswerbung.
Waasch- noch- Erinnerungen bewirkten die Bilder der Feuerwehr- Unterkünfte und Gebäude von einst, vom Gerätehaus in der Friedrichstraße unter dem ehemaligen evangelischen Kindergarten bis zur heutigen Feuerwache.
Einen eindrucksvollen Überblick von der Entwicklung der Geräte und Fahrzeuge gaben die Bilder von historischen Löschgeräten, dem ersten Opel-Blitz Feuerwehrfahrzeug von 1936, dem zweiten Löschfahrzeug von 1944 und dem heute restaurierten Fahrzeug aus dem Jahr 1964, das vor der Feuerwache bestaunt werden konnte.
Die Notwendigkeit zur Verbesserung der Feuerwehrausstattung an Fahrzeugen und Geräten in den vergangenen Jahren machten die Bilder von verschiedenen Großbränden und Hilfseinsätzen der jüngeren Vergangenheit deutlich. Viele der Anwesende konnten sich außerdem lebhaft an die gefährlichen Großbrände der Kirche in Malsch 1972 und bei Pfalzmöbel 1980 erinnern. Die Bilder eines schweren Verkehrsunfalls dokumentierten die Rettung einer Schwangeren, die schließlich zur Patenschaft der Feuerwehr für das später geborene Kind führte. Schließlich machte der Einsatz bei dem Absturz eines Düsenjägers beim Bahnhof Wiesloch-Walldorf im Jahre 1959 deutlich, wie vielfältig die Einsätze der freiwilligen Helfer der Feuerwehr sein können. Nur durch regelmäßige Übung und Fortbildung der Menschen, die zum Dienst bei einer sehr gut ausgerüsteten Hilfsorganisation wie der Feuerwehr bereit sind können die Gefahren in unserem hoch technisierten Lebensraum bekämpft werden.
Dies machte Rainer Kircher in seinen abschließenden Dankesworten deutlich, indem er an die Menschen erinnerte, die langjährige Angehörige der Wieslocher Feuerwehr waren und nicht mehr unter uns sein können.