Großübung bei der MLP
Ein ausgedehnter Brand in der Technikzentrale im Untergeschoss der MLP stellte die Ausgangslage für eine Großübung der Wieslocher Hilfsorganisationen am vergangenen Freitag abend dar. Die Alarmierung für die Wieslocher Feuerwehr erfolgte zunächst ganz unspektakulär über die automatische Brandmeldeanlage der Firma: wie in diesen Fällen üblich rückten die Wehrleute sofort mit dem Löschfahrzeug, der Drehleiter und dem Tanklöschfahrzeug zur Einsatzstelle aus. Dort angekommen musste der Einsatzleiter jedoch feststellen, dass es in der Technikzentrale eine schwere Verpuffung gegeben hatte, in deren Folge mehrere Personen teilweise schwer verletzt worden waren. Das Feuer breitete sich in Richtung der Tiefgarage aus, dichter Rauch waberte auf beiden Ebenen der Garage und drang auch in eines der Bürogebäude ein. Zu diesem Zeitpunkt war den Einsatzkräften noch nicht bekannt, dass insgesamt 14 verletzte Personen in der Tiefgarage und dem Bürogebäude auf ihre Rettung warteten. Die Verletzten, allesamt Angehörige des DRK Wiesloch, die in der realistischen Unfalldarstellung speziell geschult sind und diesen Part erschreckend echt mimten, forderten ihre Retter im weiteren Verlauf der Übung in ganz besonderem Maße. Während sich die ersten Einsatzkräfte ganz auf die Menschenrettung konzentrieren mussten, wurde weitere Verstärkung angefordert. In kurzen Abständen trafen dann die übrigen Fahrzeuge der Wieslocher Feuerwehr, die Feuerwehr Frauenweiler, das THW Wiesloch sowie Rettungs- und Krankenwagen des DRK sowie der Malteser ein. Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten verlegten Schlauchleitungen in die völlig abgedunkelte Tiefgarage. Dazu mussten die Brandschutztore, die bestimmungsgemäß geschlossen hatten, mit Muskelkraft aufgestemmt werden. Das Absuchen der weiträumigen Garagenflächen nach vermeintlichen „Opfern“ und das Ablöschen eines imaginären PKW-Brands vor der Technikzentrale stellte sich als schwierige Aufgabe dar. Derweil liefen auch am betroffenen Bürogebäude und auf den Freiflächen die Rettungsarbeiten im vollen Gange. Mit der Drehleiter und tragbaren Leitern brachten Helfer Personen in Sicherheit. Selbst auf den Balkonen und den Fluchttreppenhäusern wurden Verletzte betreut und versorgt. Auf den Rasenflächen und Parkplätzen standen die Rettungswagen bereit, um die Verletzten aufzunehmen und nach den notwendigen Erstmaßnahmen ins Krankenhaus zu bringen. Der organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes entschied dabei nach einer ersten Sichtung, welche weiteren Schritte zu treffen waren. Auch die Feuerwehr hatte eine Einsatzleitung aufgebaut, in der alle Erkenntnisse zusammenliefen und die weiteren Maßnahmen abgestimmt und angeordnet wurden. Unterstützt wurde sie dabei vom THW, das nicht nur an der Personenrettung beteiligt war, sondern auch Flutlichtstrahler aufstellte, um die Einsatzstelle auszuleuchten. Da entsprechend viele Atemschutzgeräte benötigt wurden, war auch ein Atemschutzsammelplatz eingerichtet worden. Sowohl die äußeren Umstände wie Dunkelheit und Kälte, als auch die schwierigen Aufgaben, die es bei dieser Übung zu lösen galt, stellten für die fast 100 Helferinnen und Helfer eine große Herausforderung dar. Dennoch zeigten sich alle Beteiligten, insbesondere mit der guten Zusammenarbeit untereinander sehr zufrieden. Dinge, die noch nicht ganz „rund“ liefen, werden bei einer „Manöverkritik“ in den nächsten Tagen thematisiert werden, schließlich konnte man wichtige Erkenntnisse aus dem Übungsablauf gewinnen. Für die Geschäftsleitung der MLP dankte deren Sicherheitschef Philipp Nolzen allen Beteiligten und lud sie nach der Übung zu einem Imbiss ein.