Jugendfeuerwehrnachwuchs bewies seine Schlagkraft
170 junge Feuerwehrleute des Bereiches Wiesloch-Walldorf nahmen an einer Großübung in Rauenberg teilSo viele Feuerwehrjungs und -mädchen auf dem Gelände der Mannabergschule hat die Weinstadt Rauenberg seit ihrem Bestehen noch nie gesehen. Grund dafür war eine Großübung der Jugendfeuerwehren des Bereichs 5 (Wiesloch/Walldorf). Die Teilnehmer kamen von den Feuerwehren aus Rauenberg, Rotenberg, Malschenberg, Wiesloch, Frauenweiler, Schatthausen, St.Ilgen, Leimen, Sandhausen, Tairnbach und Walldorf. Mit dabei war auch das Jugendrotkreuz aus Wiesloch mit 20 Helferinnen und Helfern. Das Übungsszenario wurde von dem stellvertretenden Jugendwart Gregor Wipfler von der Feuerwehr Rauenberg ausgearbeitet und sah einen ausgedehnten Brand im Obergeschoss der Mannabergschule vor, der von einem Kurzschluss verursacht wurde. Die Jugendfeuerwehren hatten die Aufgabe, den Brand zu löschen und dabei – wie in einem realen Einsatz- eine effektive Brandbekämpfung durchzuführen.Weil die Bevölkerung von Rauenberg und seinen Stadtteilen zu dieser Großbrandübung der Jugendfeuerwehren eingeladen wurde, befand sich kurz vor 14 Uhr auf dem Gelände der Mannbergschule eine ganze Menge von interessierten Zuschauern. Neben Bürgermeister Frank Broghammer, Ortsvorsteher Hugo Seltenreich und einigen Stadt- und Ortschaftsräten war auch die Feuerwehrseite mit hochrangigen Vertretern nach Rauenberg gekommen. Darunter Unterkreisführer Jürgen Förderer, Kreisjugendfeuerwehrwart Sandro Emde und Christian Lang aus Walldorf, der die Jugendfeuerwehren im Bereich 5 leitet. Von der Feuerwehr Rauenberg waren Stadtkommandant Walter Holzwarth und Abteilungskommandant Christian Schmidt vertreten. Gregor Wipfler gegenüber der RNZ: Ziel meines ausgearbeiteten Übungsszenarios ist es, die Jugendfeuerwehrler mit Spaß und Freude an den späteren Einsatzdienst heran zu führen. Kurz nach 14 Uhr ging bei der Feuerwehrleitstelle Rhein-Neckar die Meldung von dem Brand in der Mannabergschule in Rauenberg ein. Wenige Minuten später trafen die Löschfahrzeuge der Feuerwehren Rauenberg, Rotenberg und Malschenberg am Brandort ein. In kurzen Abständen kamen auch die Feuerwehren von Wiesloch, Frauenweiler, Schatthausen, St. Ilgen, Leimen, Sandhausen, Tairnbach und Walldorf mit ihren jungen Feuerwehrjungs und -mädchen an Bord.Die Einsatzleitung selbst war von aktiven Feuerwehrmitgliedern besetzt, welche auch den Einsatz und die Planung der einzelnen Jugendfeuerwehren organisierte und die Aufgaben verteilte. Das Szenario wirkte so lebensecht, dass die 8-jährige Feuerwehrangehörige Ronja aus Wiesloch ihren Jugendwart ängstlich fragte: Brennt die Schule wirklich? Die zuerst am Brandort eingetroffene Jugendfeuerwehr aus Rauenberg sondierte die Lage am Brandort und stellte fest, dass sich im Obergeschoss der Mannabergschule noch vom Feuer eingeschlossene Schüler und eine ganze Anzahl von Verletzten befanden. Die Feuerwehr aus Wiesloch hatte ihre großen Drehleiter dabei. Nach und nach wurden die Verletzten aus der Schule geborgen und dem Jugend-DRK Wiesloch übergeben, das in Windeseile ein großes Zelt aufbaute, in dem den Verletzten erste Hilfe geleistet wurden. Danach wurden diese mit den Einsatzfahrzeugen des DRK in die nächstgelegenen Krankenhäuser gefahren. Andere Jugendfeuerwehren errichteten um die Schule herum Riegelstellungen mit C-Rohren. Mit Argusaugen beobachteten die großen Feuerwehrleute nebst Bürgermeister und Stadträten den Ablauf der Übung. Da und dort gaben die aktiven Wehrmänner Hinweise und Hilfestellungen. Die vielen Zuschauer durften sich davon überzeugen, dass der Feuerwehrnachwuchs den großen Kollegen in nichts nachstand. Alles klappte wie am berühmten Schnürchen. Immer wieder drängten sich die Zuschauer an den Platz, wo die große Drehleiter agierte. Für die kleinen Wehrmänner war es gewiss keine leichte Aufgabe, in schwindelnder Höhe eingeschlossene Schüler aus den oberen Klassenräumen mit der Drehleiter zu retten. Nach knapp einer Stunde hatten die 13 teilnehmenden Jugendfeuerwehren mit rund 170 Teilnehmern alle Menschenleben gerettet und den Brand gelöscht. Danach hieß es, die vielen Schläuche wieder fein säuberlich zusammenzurollen und die Gerätschaften in den Feuerwehrautos zu verstauen. Innerhalb 15 Minuten war auch dies geschafft und der Feuerwehrnachwuchs traf sich in der kleinen Mannaberghalle zu einer Manöverkritik. Stadtkommandant Walter Holzwarth begrüßte die Honoratioren von Seiten der Stadt und der Feuerwehr. Seine besonderen Grüße galten den Jungs und Mädels, denen er zurief: Wir sind sehr stolz auf euch! Bürgermeister Frank Broghammer erinnerte an den Großbrand eines Aussiedlerhofes am 29. Juli dieses Jahres. Dank der vorbildlichen Zusammenarbeit von rund 20 Feuerwehren konnte ein größeres Unglück vermieden werden. Er zog dabei eine Parallele zu der heutigen Großübung, wo 13 Jugendfeuerwehren Hand in Hand zusammenarbeiteten, um gemeinsam einen Schulbrand zu bekämpfen und Menschenleben zu retten. Dafür bedankte sich das Stadtoberhaupt bei dem Feuerwehrnachwuchs. Stellvertretender Jugendwart Gregor Wipfler freute sich, dass die von ihm ausgearbeitete Großübung so reibungslos verlief und dankte den 170 Jugendlichen für ihren tatkräftigen Einsatz. Christian Lang war ebenfalls voll des Lobes über die gezeigten Leistungen und über den eindrucksvollen Verlauf der Großübung. Weiter so!, rief er dem Feuerwehrnachwuchs zu. Heiße Würstchen und alkoholfreie Getränke -gestiftet von der Stadt Rauenberg- luden dann zum gemütlichen Teil der erfolgreich verlaufenen Großübung ein.