Mehrere Einsätze für die Wieslocher Feuerwehr | Schwerpunkt lag bei technischer Hilfeleistung
Zu sechs Einsätzen wurde die Wieslocher Feuerwehr in der vergangenen Woche alarmiert. Der erste Alarm „platzte“ dabei am Dienstagvormittag direkt in eine Alarmübung. Die Drehleiter-Besatzung hatte bei einer groß angelegten Räumungsübung an der Mannabergschule in Rauenberg gerade eine halbe Schulklasse aus deren Klassenzimmer im ersten Obergeschoss sicher zu Boden gebracht und wollte gerade einen Hochdrucklüfter in Stellung bringen, als die Funkmeldeempfänger einen Hilfeleistungseinsatz in Wiesloch meldeten: in einem Mehrfamilienhaus war die Balkontür zugeschlagen, nachdem eine junge Mutter auf den Dachbalkon gegangen war. Die Frau saß auf dem Balkon fest, während ihr 9 Monate alter Sohn auf der anderen Seite der Balkontür in der Wohnung jämmerlich weinte. Glücklicherweise konnte die Frau auf sich aufmerksam machen. Passanten alarmierten Feuerwehr und Polizei. Rasch wurde die Drehleiter auf der Rückseite des Gebäudes in Stellung gebracht. Mit einem zurechtgebogenen Draht versuchte die Drehleiterbesatzung von außen, den Griff der gekippten Balkontür nach oben zu ziehen, was sich jedoch als recht schwierig erwies. Gleichzeitig ging die Besatzung des Rüstwagens über das Treppenhaus zur Wohnungstür vor, um sich von dort mit Hilfe des „Ziehfix“ Zugang zur Wohnung zu verschaffen, was letztlich auch gelang. Überglücklich konnte die Mutter wenig später ihren kleinen Sohn in die Arme nehmen. Am Mittwoch war zwar kein Einsatz, allerdings trafen sich die Aktiven am Abend im Feuerwehrhaus, um die Fahrzeuge und Gerätschaften durchzuprüfen und die komplette Ausrüstung in Ordnung zu bringen. Nahezu drei Stunden wurden sämtliche Fahrzeuge anhand ihrer Beladelisten von den Teams akkurat „durchgecheckt“. Am Donnerstag Morgen musste dann die Drehleiter gemeinsam mit einem Mannschaftswagen nach Dielheim ausrücken. Der Rettungsdienst hatte um Unterstützung gebeten, da eine Frau nach einem medizinischen Notfall vom ersten Obergeschoss in den Rettungswagen gebracht werden musste. Da das Treppenhaus recht eng war und die Patientin an medizinischen Geräten angeschlossen war, war der schonende Transport mit Hilfe der Drehleiter angezeigt. Die Einsatzkräfte konnten die Patientin zügig und sicher dem Rettungsdienst zur weiteren Behandlung übergeben. Am Freitag Abend geriet die Dehnfuge in einem Gebäude aus noch nicht abschließend geklärten Gründen in Brand. Das Feuer schwelte unter starker Rauchentwicklung „vor sich hin“. Eigene Löschversuche der Bewohner mittels Feuerlöscher halfen wenig. Den Feuerwehrleuten gelang es schließlich, das kokelnde Dämmmaterial mittels Kohlenstoffdioxidlöschern und einem Wasser-/Schaumgemisch zu löschen.Zu einem schweren Verkehrsunfall wurde die Wieslocher Feuerwehr gemeinsam mit den Malscher Kameraden dann am Samstag Nachmittag alarmiert. Auf der B 3 war in der Nähe der Ziegelei ein PKW-Fahrer mit seinem Auto von der Straße abgekommen und in die Böschung geprallt. Im Straßengraben blieb das stark beschädigte Fahrzeug schließlich liegen. Das Wieslocher Tanklöschfahrzeug, das gerade auf der Anfahrt zur Fahrzeugausstellung anlässlich des Roter Feuerwehrfestes war, erreichte die Einsatzstelle schon nach kürzester Zeit. Wenig später, denn sowohl im Malscher, als auch im Wieslocher Feuerwehrhaus befanden sich zum Alarmzeitpunkt mehrere Wehrleute, trafen auch die übrigen Einsatzkräfte ein. Da der schwer verletzte Fahrer, der alleine im Fahrzeug saß, nicht eingeklemmt war, mussten die hydraulischen Rettungsgeräte dieses Mal nicht eingesetzt werden. Allerdings war es erforderlich, den Unfallwagen mit Unterbaumaterial gegen weiteres Abrutschen zu sichern. Um zudem einen möglichen Entstehungsbrand schnell eindämmen zu können, wurden Feuerlöscher sowie eine Schlauchleitung vom Staffellöschfahrzeug vorgenommen. Die Feuerwehrleute unterstützten die Kollegen vom Rettungsdienst beim Transport des Verletzten aus der Straßenböschung zum Hubschrauber. Da Letzterer auf der B 3 gelandet war, sperrten die Einsatzkräfte die Straße zeitweise vollständig. Nachdem der Unfallwagen mittels Kran aus der Böschung geborgen war, konnte der Einsatz beendet werden. Wenige Stunden später mussten die Wehrleute allerdings erneut ausrücken. Nach einem Auffahrunfall auf der BAB 6 lief Salatöl aus, das im Kofferraum des vorderen Unfallwagens lagerte. Die Unfallstelle wurde abgesichert und die Ölspur abgestreut. Noch während die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht wurden, löste die Leitstelle schon wieder einen Alarm aus. Die Feuerwehr Horrenberg-Balzfeld forderte nämlich den Wiesloch Rüstwagen zu dessen drittem Einsatz innerhalb weniger Stunden an. Der Auftrag lautete, die Befreiung eines schwer verletzten Mannes zu unterstützen. Der Mann war nach einem Unfall unter seinem umgestürzten Traktor eingeklemmt. Zur Rettung des Verunfallten war schweres technisches Gerät notwendig. Zum Einsatz kamen neben der Rettungsschere und Hydraulikzylindern, auch das Plasmaschneidegerät und Hebekissen. Selbst auf Traktoren, die von anderen Landwirten bereitgestellt wurden, musste bei dem Rettungseinsatz zurückgegriffen werden. Vor der eigentlichen Befreiung des Verletzten mussten zunächst die Anhänger des landwirtschaftlichen Gespanns gesichert werden. Dann wurde die Anhängerdeichsel mittels Plasmaschneider durchtrennt. Als nächstes wurde der Anhänger angehoben und schließlich die Fahrgastzelle mittels Rettungsschere auseinander getrennt. Nachdem der Verunfallte dem Rettungsdienst übergeben worden war, konnte der schwierige Einsatz beendet werden. Nach dieser Einsatzserie durften die Wehrleute glücklicherweise einen „einsatz- und übungsfreien“ Sonntag genießen.