Mit der Drehleiter in Tairnbach zu Gast
Gemeinsame Drehleiterrettung nach einem Bauunfall wurde trainiert
Als Stützpunktwehr ist die Wieslocher Feuerwehr mit ihren Sonderfahrzeugen für die Umlandgemeinden zuständig. Kommt es zu Bränden oder technischen Hilfeleistungen werden diese Fahrzeuge je nach Stichwort direkt oder auf Anforderung der zuständigen Ortsfeuerwehr entsandt. Das gemeinsame Vorgehen bei einer Drehleiterrettung war in der vergangenen Woche Ausbildungsinhalt bei der Feuerwehr Tairnbach. Hierzu kam eine kleine Wieslocher Delegation mit der Drehleiter zu Besuch.
Zunächst erklärte der Wieslocher Abteilungskommandant Jürgen Bodri den Einsatzzweck des Fahrzeugs und gab wertvolle Hinweise für den Ernstfall. Einer Drehleiterrettung liegt in der Regel ein medizinischer Notfall zu Grunde, wobei die betroffene Person aufgrund der Gebäudestruktur nicht auf „normalem“ Weg zum Rettungswagen gebracht werden kann. Die Drehleiter ermöglicht den benötigten Transport aus der Höhe oder der Tiefe und kommt bei solchen Fällen mit ihrer dreiköpfigen Besatzung zum Einsatz. Zusätzlich zur zuständigen Ortswehr rückt das Fahrzeug aus Wiesloch an. Vor Ort gilt es dann schnellstmöglich einen geeigneten Aufstellort zu finden und die benötigten Anbauteile am Korb anzubringen. Genau hier ist die Kenntnis über das Sondergerät sehr hilfreich. Die Teams der Drehleiter und der Ortswehr können gemeinsam die Anbauteile anbringen und den Rettungsdienst bei der Versorgung oder dem bevorstehenden Transport unterstützen.
Welche Gerätschaften im Ernstfall benötigt werden und welche unterschiedlichen Vorgehensweisen möglich sind, wurde am vergangenen Donnerstag geübt. Ein im Bau befindliches Haus diente den Feuerwehrangehörigen hierfür als Übungsobjekt. Zunächst wurde das Anbringen des Tragengestells am Korb trainiert. Anschließend fuhr eine gemischte Leiterbesatzung an das Gerüst des Rohbaus heran und übernahm den auf der Trage festgezurrten Dummy. Eine weitere Variante wurde mit der sogenannten Schleifkorbtrage und dem Rollgliss, einem Rettungs- und Abseilgerät, demonstriert. Dabei wird die Trage mit dem Rollgliss am Leiterpark befestigt und kann anschließend zum Personentransport genutzt werden. Gegen Ende der Ausbildung durften Interessierte den Leiterpark emporsteigen und ihre Höhenfestigkeit testen.
Bei einer kleinen Zusammenkunft im Tairnbacher Feuerwehrhaus bedankte sich Abteilungskommandant Jens Kratochwill für die gemeinsame Ausbildung. Er unterstrich den Nutzen solcher Aktionen, die dem gemeinsamen Verständnis und Miteinander im Einsatzfall dienen.
Geschrieben von Marco Friz