Geschichte


Schon vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr der Amtstadt Wiesloch gab es Einrichtungen für die Brandbekämpfung. So befindet sich im Wieslocher Stadarchiv ein Protokoll von 1817, unterschrieben von Oberbürgermeister Kircher, das die Anschaffung von Leitern und Feuerhaken vorsieht. Auch die Feuerspritzen wurden nur wenige Jahre später beschafft.

In den Jahren 1827 und danach wurde vom Gemeinderat unter Vorsitz des Oberbürgemeister Steingötter und Bürgermeisters Schmitt beschlossen, nach den bisherigen Branderfahrungen, noch bessere und teurere Geräte zu beschaffen. So sollte nach einem Vorschlag aus der Mitte der Bürger selbst, das bisher unentgeldlich abgegebene Gras aus dem Frauenweiler Bruch, zukünftig verkauft werden um eine weitere Feuerspritze und eine Handspritze zu beschaffen. Dieser Vorschlag wurde von der Aufsichtverwaltung Rechnung getragen und mit dem beachtlichen Erlös von 1000 Gulden jährlich wurden Löschgeräte beschafft.

Der Brandbekämpfungs-Einsatz wurde vom Feuerlöschkommandanten, meist der Bürgermeister selbst, und weiteren 9 Feueraufsehern geleitet. Die Bürger der Stadt waren zur Brandbekämpfung verpflichtet und die Pferdebesitzer in der Nähe der Spritzen-Remise am Rathaus waren verpflichtet die Spritzen an die Brandstelle zu fahren.

Die erste Feuerlösch-Ordnung der Stadt Wiesloch trat am 1 Januar 1833 in Kraft

Aber erst mit der Unterzeichnung der Statuten für die „Aktive Feuerwehr der Amtstadt Wiesloch“ am 3.August 1863 war die Freiwilige Feuerwehr Wiesloch gegründet und in eine Rettungsmannschaft (Retter, Ausräumer, Einreisser u.ä.) und eine Spritzenmannschaft (Schlauchführer mit Bedienmannschaft) gegliedert Befehligt wurde die Feuerwehr vom Kommandanten, dem ein Adjudant zugeordnet war.

Der Feuerwehr war eine Hilfsmannschaft aus verpflichteten Bürgern zugeordnet, die in eine Absperrmannschaft, eine Wachmannschaft, eine Wasser- und Buttenmannschaft sowie Hilfen für die Spritzenmannschaft unterteilt waren, jeweils mit einem
vorangestellten Obmann.

Obwohl die Feuerwehr 1890 bereits genügend Personal zur Verfügung hatte, waren die Hilfsmannschaften verpflichtet bei Bränden zu helfen. Allerdings wurde das Alter des Personals der Hilfsmannschaften von ursprünglich 50 auf 40 herabgesetzt.

Die Ausrüstungen selbst erfuhren technische Verbesserungen, so wurden z.B. die Steigleitern um mechanische Schiebeleitern ergänzt, Feuerlöscher wie der „Minimax“ beschafft, die Beweglichkeit durch Beschaffung von Hydrantenwagen erhöht. 1935 wurde eine Motorspritze beschafft, 1936 ein „Eintonner-Blitz“, das erste Einsatzfahrzeug.

Noch während des Krieges wurden 1943/1944 ein leichtes und ein schweres Löschgruppenfahrzeug angeschafft, letzteres wurde bei einem Fliegerangriff im März 1945 auf dem Gebiet des Staatsbahnhofes durch Bordwaffenbeschuss beschädigt.

Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges zählte die Feuerwehr 62 Aktive und 22 Mitglieder der Altersabteilung In den ersten Monaten wurden bereits 35 Mann zu Dienstverpflichtungen bzw. zum Heeresdienst einberufen Eine Verstärkung erfolgte aus Verpflichtungen aus vom Wehrdienst freigestellten und aus HJ-Verbänden. In den Jahren 1943/44 Wurden Züge der Wieslocher Feuerwehr nach Bombenangriffen in Mannheim eingesetzt.

Die Bestandsaufnahme nach dem Kriege war bedrückend. Es standen der Wieslocher Feuerwehr der Kleinautomobil-Gerätewagen mit Tragkraftspritze auf Opel-Blitz-Fahrgestell, sowie das Löschgruppenfahrzeug LF 15 (ursprüngliche Bezeichnung: Schweres Löschgruppenfahrzeug – SLG –) zur Verfügung. Der Opel-Blitz war im Jahr 1936 zum Kaufpreis von 7.880 Reichsmark beschafft worden. Den feuerwehrtechnischen Aufbau hatte die Firma Metz aus Karlsruhe gefertigt. Regen Schriftverkehr hatte es mit der Firma Metz unter anderem deshalb gegeben, weil das Fahrzeug nur fünf Feuerwehrleuten Platz bot, man aber bei der Bestellung von sechs Mann ausgegangen war. Das Fahrzeug konnte 1954 nach einem schweren Unfall wieder instand gesetzt werden und erhielt 1955 einen Austauschmotor. Es war dann noch bis 1960 im Einsatz.

Das zweite Fahrzeug, das LF 15, war bereits 1942 bestellt worden, konnte allerdings erst im März 1944 geliefert werden. Den feuerwehrtechnischen Aufbau fertigte das Magirus-Feuerwehrgerätebau-Werk Ulm der Klöckner-Humbold-Deutz-AG. Als Fahrgestell diente ein Daimler-Benz-Spritzenfahrgestell, Typ L 3000 F. Wegen des kriegsbedingten Rohstoffmangels war das Fahrzeug mit Presspappe auf Holzrahmen aufgebaut und wurde deshalb auch als „Babbedeggel-Auto“ bezeichnet. Der TÜV lehnte das Auto bereits im Jahr 1961 ab. „Verschrottet“ wurde es allerdings erst vier Jahre später. Untergestellt war das Fahrzeug zunächst in einer Halle in der Güterstraße, dann im Feuerwehrgerätehaus in der Ringstraße und zuletzt im Feuerwehrgerätehaus in Frauenweiler.

Am 8. Mai 1943 hatte die Stadt Wiesloch bei der Fa. Daimler-Benz AG, Verkaufsstelle Mannheim, noch ein Leichtes Löschgruppenfahrzeug (LLG) bestellt, allerdings unter dem Vorbehalt der Freigabe durch den Sonderbeauftragten für das Feuerlöschgerätewesen (SBF) beim Chef der Deutschen Polizei in Berlin. Trotz mehrmaliger Nachfrage kam dieses Fahrzeug leider nie zur Auslieferung. Sicherlich hätte es auch in den Nachkriegsjahren noch wertvolle Dienste geleistet.

Im Jahr 1946 wurde bei der Fa. Metz in Karlsruhe eine Anhängeleiter AL 22 gekauft. Diese ermöglichte Lösch- und Rettungsarbeiten in größerer Höhe. Als Zugfahrzeug diente das LF 15. In diesem Jahr wurden außerdem insgesamt drei Tragkraftspritzenanhänger in „normaler geschlossener Ausführung“ bestellt. Ein Anhänger war als Nachläufer für das LF 15 bestimmt, jeweils einen weiteren sollten die Löschgruppen in Altwiesloch und Frauenweiler bekommen. Der erste Anhänger konnte, wieder wegen Rohstoffmangels erst im Januar 1948 geliefert werden, für den Kauf der beiden weiteren Anhänger mussten zunächst „Bestellrechte für Eisen und Stahl“ beantragt werden. Bis zur Lieferung vergingen dann noch fast anderthalb Jahre. Im Juni 1949 bestand der Fuhrpark der Wieslocher Feuerwehr somit aus dem Opel Blitz Kleinautomobil-Gerätewagen, dem LF 15, der Anhängeleiter sowie den drei Tragkraftspritzenanhängern, von denen jeweils einer in Frauenweiler und einer in Altwiesloch untergestellt war.

Erstes motorisiertes Nachkriegsfahrzeug war das Löschgruppenfahrzeug LF 8 TS auf Borgward-Fahrgestell mit Metz-Aufbau, das 1953 in Dienst gestellt wurde. Die Wieslocher Feuerwehr hätte gerne ein größeres Fahrzeug mit Löschwassertank gehabt, doch der damalige Kreisbrandmeister hielt dies nicht für erforderlich. Charakteristisch für dieses Fahrzeug war die in der Mitte des Fahrzeugs eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe, deren Saug- und Druckabgänge zwischen den vorderen und hinteren Türen angebracht waren. Zur Ausrüstung des Fahrzeugs gehörten jetzt erstmals Atemschutzgeräte. Dabei handelte es sich jedoch nicht um Pressluftatmer, wie wir sie heute verwenden, sondern um sogenannte Sauerstoffschutzgeräte, bei denen die ausgeatmete Luft gereinigt und wieder mit Sauerstoff angereichert wird. Ein größeres Problem ergab sich im Jahr 1966, als der Zylinderkopf des Fahrzeugs defekt war: Durch den Konkurs der Fa. Borgward im Jahr 1961 war die Ersatzteilbeschaffung nahezu unmöglich. Daher wurde im September 1966 ein Austauschmotor von Hanomag eingebaut. Nachdem Wiesloch im Jahr 1964 das Löschgruppenfahrzeug LF 16 bekommen hatte, wurde der Borgward der Löschgruppe Frauenweiler zur Verfügung gestellt, wo er bis 1973 eingesetzt war.

In den 1950er Jahren wurde nach und nach der zivile Bevölkerungsschutz (später „erweiterter Katastrophenschutz“) aufgebaut und die Feuerwehren konsequenterweise in dieses System mit einbezogen. Innerhalb der Wieslocher Feuerwehr wurde unter der Leitung von Adolf Steidel eine Einheit dieses zivilen Bevölkerungsschutzes aufgestellt, die gemeinsam mit einer Einheit der Nußlocher Feuerwehr einen Löschzug „Wasserförderung“ der 8. Feuerwehr-Bereitschaft bildete. Im Jahr 1960 wurden in Wiesloch für diese Einheit ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 (Baujahr 1958) und ein Schlauchkraftwagen SKW (Baujahr 1957) stationiert. Beide Fahrzeuge waren auf Klöckner-Humboldt-Deutz-Fahrgestellen, Typ F Mercur 125 A („Eckhauber“) aufgebaut und leisteten viele Jahre wertvolle Dienste in Wiesloch und den Nachbargemeinden. Während der SKW im Jahr 1981 durch einen Schlauchwagen SW 2000 auf Mercedes-Benz-Fahrgestell, und dieser nach einem Unfallschaden durch den jetzigen SW 2000 auf MAN-VW-Fahrgestell ersetzt wurde, entfiel das TLF 16 im Ausstattungskonzept des Löschzugs „Wasserförderung“. Es sollte künftig durch ein zweites Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS, wie das in Nußloch stationierte Fahrzeug dieser Einheit, ersetzt werden. Leider wurde dieses Fahrzeug nie nach Wiesloch ausgeliefert, denn nach der deutschen Wiedervereinigung wurden jetzt viele dieser Fahrzeuge bei den Feuerwehren in den neuen Bundesländern stationiert. Die Hoffnung, bei den vom Bund neu ausgelieferten Löschgruppenfahrzeugen für den Katastrophenschutz LF-KatS oder einem Schlauchwagen SW-KatS berücksichtigt zu werden, zerschlug sich ebenfalls. Den vorhandenen Schlauchwagen SW 2000 hat die Stadt Wiesloch aus Bundeseigentum übernommen.

1964 wurde das Löschgruppenfahrzeug LF 16 in Dienst gestellt. Das Fahrzeug wurde von der Fa. Metz in Karlsruhe auf einem Mercedes-Benz-Fahrgestell, Typ LAF 1113 aufgebaut. Im Gegensatz zum Vorgängerfahrzeug „Borgward LF 8 TS“ verfügte es über einen eingebauten Löschwassertank mit 1.400 Liter Fassungsvermögen, eine stärkere Pumpe, höhere Leitern und zusätzliche Beladung. Über 20 Jahre lang war dieses Fahrzeug das „Hauptarbeitstier“ der Wieslocher Wehr und bewährte sich bei unzähligen Einsätzen und Übungen. Auch die im Jahr 1967 gegründete Jugendfeuerwehr griff gerne auf dieses Fahrzeug zurück und die Jugendlichen wuchsen förmlich mit diesem Fahrzeug auf. Nach seiner Außerdienststellung im Jahr 1988 leistete das Fahrzeug noch über zehn Jahre wertvolle Dienste bei der Werkfeuerwehr des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden. Es ist besonders erfreulich, dass der Förderverein der Feuerwehr das Fahrzeug zurück erwerben konnte, um es der Nachwelt zu erhalten. Fleißige Kameraden versetzten es in mühevoller Kleinarbeit in den ursprünglichen Zustand und warten, hegen und pflegen es bis zum heutigen Tag. So konnte es bereits bei zahlreichen Ausstellungen, Umzügen und Oldtimertreffen präsentiert werden und findet auch im Jubiläumsjahr einen würdigen Platz als Relikt aus den 1960er Jahren.

Das LF 16 aus dem Jahr 1964 wurde 1988 durch ein Fahrzeug gleichen Typs (Mercedes-Fahrgestell mit Ziegler-Aufbau) ersetzt. Das Fahrzeug war bis 2010 in Wiesloch im Einsatz und wechselte dann zur Abteilung Baiertal. Nachfolger ist das Löschgruppenfahrzeug LF 20 (siehe „Aktueller Fuhrpark“).

Nachdem abzusehen war, dass das TLF 16 des Katastrophenschutzes nicht ersetzt werden würde und der auf dem LF 16 von 1964 mitgeführte Löschwasservorrat mit 1.400 Litern beispielsweise bei Brandeinsätzen auf der Autobahn nicht ausreicht, wurde die Beschaffung eines Tanklöschfahrzeugs angestrebt. Es sollte unter anderem für einen großen Löschwasservorrat auf der Autobahn und außerhalb des Hydrantennetzes und ausreichenden Schaummittelvorrat für Brände im industriellen Bereich sorgen und außerdem geländetauglich sein. Deshalb entschied man sich für ein Tanklöschfahrzeug TLF 24/50, das auch vom Land bezuschusst wurde. Am 22. März 1980 wurde das Fahrzeug dann feierlich in Dienst gestellt. Dass man die richtige Entscheidung getroffen hatte, bewahrheitete sich in den folgenden Jahren bei zahlreichen Einsätzen auf der Autobahn und im gesamten Landkreis, wenn der Wasser- und Schaummittelvorrat vollkommen aufgebraucht wurde. Auch der erste Wasserwerfer auf dem Dach eines Wieslocher Feuerwehrfahrzeuges kam bei Brandeinsätzen zum Abschirmen bedrohter Gebäude oder bei Flächenbränden zum Einsatz. Das Fahrzeug wurde deshalb im Jahr 2007 folgerichtig durch ein Tanklöschfahrzeug TLF 20/40 SL ersetzt, wobei die geänderte numerische Bezeichnung auf einer neuen Fahrzeugnorm beruht.

Ab Ende der 1960er Jahre wurde die Feuerwehr immer öfter außerhalb ihrer eigentlichen Aufgabe, der Brandbekämpfung, alarmiert. Auch bei Sturm oder Hochwasser oder nach schweren Verkehrsunfällen besann man sich schnell auf die gut organisierte, schnell erreichbare und technisch gewandte Hilfsorganisation. Dem musste auch die Ausstattung Rechnung tragen. Auf dem Borgward LF 8 TS, aber auch auf dem ersten LF 16 waren, außer einfachem Handwerkszeug, keine Geräte vorhanden, mit denen man bei Verkehrsunfällen oder Ölschäden hätte Hilfe leisten können. Gerätewagen für die technische Hilfeleistung oder gar schwere Rüstwagen gab es höchstens bei den Berufsfeuerwehren der Großstädte. Ein erster Schritt in Richtung „Ausrüstung für technische Hilfeleistung“ und auch in Richtung „Gefahrguteinsätze“, war die Beschaffung eines Ölschadenanhängers im Jahre 1967. Die Ausrüstung des Anhängers war zum Aufnehmen, Umfüllen und Umpumpen brennbarer Flüssigkeiten (Öl oder Benzin) gedacht. Zu seiner Beladung gehörten spezielle Schläuche und Armaturen, nicht funkenreißende Geräte und Werkzeuge, Faltbehälter zur Aufnahme der Flüssigkeiten, eine Umfüllpumpe sowie ein Stromerzeuger. Der Anhänger wurde nach der Indienststellung des RW 2 vollständig ausgeräumt und nur noch zum allgemeinen Materialtransport verwendet.

Der 1974 beschaffte Gerätewagen GW war das erste Fahrzeug, das nur noch Geräte für die technische Hilfeleistung transportierte. Das Fahrzeug war zwar für alle möglichen Notlagen gerüstet, stieß aber wegen seines schwachen Motors und geringen zulässigen Gesamtgewichts rasch an seine Grenzen. Dies galt umso mehr, wenn der oben genannte Ölschadenanhänger mitgeführt werden musste. Weitere gravierende Nachteile waren das Fehlen eines eingebauten Stromerzeugers, einer Seilwinde und eines Lichtmastes.

All dies konnte erst der im Jahr 1986 beschaffte Rüstwagen RW 2 ausgleichen. Damit stand der Wieslocher Feuerwehr ein universelles Arbeitsgerät zur Verfügung, das Jahr für Jahr bei zahlreichen Einsätzen unverzichtbare Hilfe leistete. Nun war es möglich, Einsatzstellen binnen kürzester Zeit taghell auszuleuchten, schwerste Lasten zu ziehen oder anzuheben, Fahrzeugteile zu trennen oder zu spreizen und Abstützmaßnahmen durchzuführen. Im Laufe der Zeit wurde die Beladung ständig dem technischen Wandel angepasst. Im Jubiläumsjahr wird das Fahrzeug nach 27-jähriger Dienstzeit durch ein neues Fahrzeug gleichen Typs ersetzt.

Um bei Verkehrsunfällen auf der Autobahn oder dem Umland schnell vor Ort sein zu können und rasch einen Zugang zu eingeklemmten Unfallopfern zu schaffen, kauften sich viele Stützpunktfeuerwehren „Vorausrüstwagen“ oder „Vorausgerätewagen“. Die kleinen wendigen Fahrzeuge auf Basis eines Geländewagens oder Kleinbusses, mit drei oder vier Mann Besatzung, rücken vor dem Rüstwagen und dem Tanklöschfahrzeug aus und beginnen mit den Erstmaßnahmen. Die Wieslocher Feuerwehr rüstete dafür einen vorhandenen Mannschaftstransportwagen aus dem Jahr 1978 zusätzlich mit hydraulischem Rettungsgerät, Verkehrssicherungsmaterial und Feuerlöscher aus. Damit konnte das Fahrzeug sowohl als Vorausgerätewagen und Mannschaftstransportwagen, als auch als Einsatzleitwagen verwendet werden. Beim Vorausrüstwagen/Einsatzleitwagen aus dem Jahr 1998 wurde auf die Nutzung als Mannschaftstransportwagen verzichtet. Heute wird das Fahrzeug hauptsächlich als Einsatzleitwagen verwendet.

Der oben beschriebene Ölschadenanhänger reichte mit seiner einseitigen Ausrichtung auf brennbare Flüssigkeiten mit der Zeit zur Gefahrenabwehr beim Austreten gefährlicher Stoffe und Güter nicht mehr aus. Täglich passierten Stückguttransporter, Tankfahrzeuge und andere Transporteinheiten mit gefährlichen Stoffen und Gütern aller Art das Bahn- oder Straßennetz auf unserer Gemarkung oder das unserer Nachbargemeinden. Auch die Verwendung und Verarbeitung dieser Stoffe in der heimischen Industrie und im Gewerbe nahm zu. Es galt, beim unkontrollierten Austritt dieser Stoffe geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um Schaden für die Bevölkerung und die Umwelt abzuwenden. Dabei mussten und müssen die eigenen Einsatzkräfte bestmöglich geschützt werden. Das kann nur ein Sonderfahrzeug mit Spezialgerät und persönlicher Schutzausrüstung (Atemschutz, Chemikalienschutzanzüge) gewährleisten. Auf Anregung der Feuerwehren Wiesloch und Rauenberg beschaffte der Kreis im Jahr 1986 einen Gerätewagen-Gefahrengut GW-G, der in Rauenberg stationiert ist und die technische Basis für den gemeinsamen Gefahrgutzug Wiesloch-Rauenberg bildet. Im Einsatzfall wird dieses Fahrzeug durch ein Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Rauenberg sowie den Vorausrüstwagen/Einsatzleitwagen, den Rüstwagen und das Tanklöschfahrzeug aus Wiesloch ergänzt.

Wurde noch während des Krieges bei der Bestellung der beiden Löschfahrzeuge (SLG und LLG) die Beschaffung einer Drehleiter als nicht nötig angesehen, so wurde Ende der 1960er Jahre seitens der Feuerwehr immer wieder auf die dringende Notwendigkeit hingewiesen. Im ganzen südlichen Landkreis Heidelberg war kein derartiges Fahrzeug vorhanden und man war im Ernstfall auf die Hilfe der Heidelberger oder Sinsheimer Feuerwehr angewiesen. Auf Dauer konnten diese langen Anfahrtszeiten jedoch nicht mehr vertreten werden, zumal die Einwohnerzahlen der Städte und Gemeinden im Mittelbereich Wiesloch/Walldorf rasant zunahmen. Nach intensiven Diskussionen und Planungen beschafften die Gemeinden schließlich im Jahr 1974 gemeinsam eine Drehleiter DL 30 und stationierten sie in der zentral gelegenen Gemeinde Nußloch. Häufige Einsätze dieser Drehleiter und die weitere Entwicklung der Gemeinden mir ihren Schul-, Sport-, Sozial- und Kulturzentren, die Erschließung neuer Baugebiete und Verdichtung der Stadtkerne, sowie Neubauten für Handel, Gewerbe und Industrie, machten in Wiesloch schließlich eine eigene Drehleiter notwendig. Sie wurde im Jahr 1996 in Dienst gestellt und ist inzwischen ein unentbehrliches Arbeits- und Rettungsgerät. Bei der Brandbekämpfung stellt die Drehleiter einen weiteren und recht sicheren Angriffsweg dar, nach Unwetterschäden erlaubt sie das Arbeiten in der Höhe und mit den am Korb anzubringenden Scheinwerfern kann sie als großer Lichtmast eingesetzt werden. Der Einsatz des Leiterparks als Kran ist sicher nicht alltäglich, stellt aber dennoch eine sinnvolle Option dar.

Die Drehleiter ermöglicht die schnelle Rettung eingeschlossener Personen, auch eigener Kräfte, denen der Rückzugsweg abgeschnitten ist. Häufig fordert auch der Rettungsdienst die Drehleiter an, um Patienten nach medizinischen Notfällen schonend aus Höhen oder Tiefen zu transportieren.

Die Erweiterung des Einsatzspektrums, die Intensivierung der Ausbildung und die stärkere Präsenz der Feuerwehr im Allgemeinen erforderte im Laufe der Jahre zusätzliche Transportkapazitäten für Einsatzkräfte. Aus diesem Grund wurden Mannschaftstransportwagen beschafft. Erstes Fahrzeug dieser Art war ein VW-Bus mit geteilter Frontscheibe aus dem Jahr 1966. Als Führungsfahrzeuge kamen später Kommandowagen auf PKW-Basis hinzu. Um Verbrauchsmaterial wie Ölbinde- oder Schaummittel, Wassersauger oder verschmutztes Gerät transportieren zu können, wurde ein Gerätewagen-Transport GW-T beschafft. Vorläufer des heutigen Fahrzeugs war ein VW-Doppelkabiner der Jugendfeuerwehr und ein VW-Caddy.

Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1925
Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1925
Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1936
Das Feuerwehrhaus in der Friedrichstraße – 1930er-Jahre
LF 15 in den 1940er-Jahren
LF 8 und Mannschaft im Jahr 1936
LF 8 TS in den 1950er-Jahren
SKW und TLF 16 Anfang der 1960er-Jahre
Feuerwehrhaus bis 1961
Feuerwehrhaus ab 1962
Gruppenbild 1963
Übergabe des LF 16 im Jahr 1963
GW aus dem Jahr 1974
MTW aus dem Jahr 1978
TFL 24/50 Baujahr 1979