Rauchschwaden sorgten für Verwirrung
Wer am vergangenen Samstagmittag zwischen Fachmarktzentrum und Fußgängerzone unterwegs war, dem fiel dort sicher eine nicht alltägliche Betriebsamkeit auf. Zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge, Helfer und Schaulustige säumten den Kegelbahnweg, wo aus einem Gebäude verdächtiger Rauch drang. Schnell hatten sich circa drei Dutzend Beobachter eingefunden. Selbst Pressefotografen erkundigten sich eilig bei den Einsatzkräften ob des täuschend echten Eindrucks.Grund für das Geschehen war eine realitätsnahe Objektübung der Wieslocher Feuerwehr in einem leerstehenden Wohnhaus. Im Rahmen der Brandbekämpfungs-Ausbildung wurde besagtes Gebäude mit Diskonebel „verraucht“, Angehörige der Jugendfeuerwehr stellten eingeschlossene Bewohner dar. Durch deren Hilferufe verstärkte sich der Eindruck eines echten Brandes.Kurz nach 13 Uhr waren die Einsatzkräfte zur engen Einbahnstraße angerückt. Ihrem standardisierten Vorgehen nach, wurden unzählige Schläuche verlegt und Einsatzkräfte mit Atemschutzgeräten in das Gebäude vorgeschickt. Derweil ging die große Drehleiter vor dem Haus in Stellung, während auf der Rückseite tragbare Leitern zur Personenrettung aufgestellt wurden. Schon nach wenigen Minuten wurde „Bewohner“ für Bewohner aus dem Haus geführt, schwere Übungspuppen sogar herausgetragen. Nach einer dreiviertel Stunde schließlich waren alle Übungsziele des Tages erfüllt.Wie die Feuerwehr mitteilt, bereiten ihr neben dem Brandgeschehen selbst vor allem das Parkverhalten einiger Fahrzeuglenker sowie verschachtelte und enge Innenstadt-Straßen Probleme. Schon zwei versetzt geparkte PKWs können die Fahrbahn so stark verengen, dass die Feuerwehr gar nicht oder nur mit großer Verzögerung an den Einsatzort fahren kann. Die tragische Folge dessen kann dabei sein, dass Bürgern nicht mehr rechtzeitig geholfen werden kann. Aus diesen Gründen entschieden sich die Verantwortlichen für eine nicht alltägliche Probe genau im Herzen der Kernstadt.Vorangegangen war der Übung eine Stationsausbildung im Feuerwehrhaus. Dort wurde das Vorgehen im Brandfall und das Aufstellen von tragbaren Leitern gelehrt und gefährliche Brandphänomene besprochen. Abteilungskommandant Jürgen Bodri dankte für das Engagement der Helfer und für die Ausarbeitung des Tages bei den verantwortlichen Ausbildern Eike Ottmann, Marco Weissmann, Michael Roth, Davide Agrillo und Marco Friz. Für das Verständnis der Anwohner sowie der Verkehrsteilnehmer möchte sich die Feuerwehr an dieser Stelle ebenso herzlich bedanken.