Realistische Einsatzübungen erforderten großen Aufwand

Ein Brand in der Omnibuswerkstatt der SWEG war die Ausgangslage der diesjährigen Jahresabschlussübung der Feuerwehrabteilung Wiesloch am vergangenen Samstag.

Das Übungsszenario, für das sich dieses mal Orhan Bekyigit, Ronald Martin und Joachim Lauer verantwortlich zeichneten, sah vor, dass bei Arbeiten an einem der Linienbusse ein Brand ausgebrochen war. Während sich Flammen und dichter Rauch rasch ausbreiteten, versuchten Mitarbeiter der Werkstatt noch, die Busse ins Freie zu fahren. Dabei kam es zu einem schlimmen Folgeunfall: einer der Mitarbeiter wurde von einem Bus überrollt.

Als die Feuerwehr kurz nach der Alarmierung mit zwei Löschgruppenfahrzeugen – neben dem eigenen kam auch das ehemalige Fahrzeug, das jetzt in Baiertal stationiert ist zum Einsatz – , der Drehleiter und dem Tanklöschfahrzeug auf dem Firmengelände eintraf, fand sie eine äußerst dramatische Situation vor: Aus der Werkstatthalle quoll dichter „Übungsrauch“. Zwei Mitarbeiter wurden noch in der Halle vermisst und auch den Bediensteten in den Büroräumen im ersten Obergeschoss war der Fluchtweg abgeschnitten. Die Atemschutztrupps, die sich bereits während der Anfahrt ausgerüstet hatten, drangen unverzüglich in die Halle ein, um nach den vermissten Personen zu suchen. Meter um Meter bewegten sie sich in gebückter Haltung, teils kriechend mit dem Schlauch und den Rettungsgeräten vor, wobei sie darauf achten mussten, nicht in eine der Montagegruben zu stürzen. Auf dem Firmenhof selbst wurde derweil die Drehleiter in Stellung gebracht, um die Mitarbeiter aus dem ersten Obergeschoss zu retten. Weitere Trupps rüsteten sich mit Atemschutz aus, um ihre Kameradinnen und Kameraden im Innern des Gebäudes unterstützen zu können bzw. im Notfall selbst retten zu können. Da die Rettung von verunglückten Atemschutztrupps Schwerpunkt der diesjährigen Ausbildung war, verwunderte es niemanden, als die Übungsleitung just diesen Fall „einspielte“. Rasch „tauchte“ einer der in Bereitschaft stehenden Trupps in den Rauch ein und konnte glücklicherweise zügig die eigenen Kräfte in Sicherheit bringen. Ebenso war es anderen Trupps gelungen, die vermissten SWEG-Mitarbeiter in einem der Busse aufzufinden und aus ihrer Notlage zu retten. Auch der kurz nach dem Löschzug eingetroffene Rüstzug mit dem Gerätewagen und dem Rüstwagen leistete ganze Arbeit: mit Hebekissen wurde der Bus, unter dem der verunglückte Monteur lag, vorsichtig Zentimeter um Zentimeter angehoben. Dabei musste ständig mit Holz unterbaut und der Bus gegen Wegrollen gesichert werden. Eine einzige ungewollte Bewegung hätte die Rettung unwiderruflich vereitelt. Ebenfalls am Ort des Geschehens eingetroffen war zwischenzeitlich Stadtbrandmeister Peter Hecker. Mit seinem Team im Einsatzleitwagen koordinierte er den Einsatz der vielen Helfer und kümmerte sich unter anderem darum, dass Rettungswagen und Notarzt nachgefordert wurden.

Nach einer dreiviertel Stunde konnte schließlich das Übungsende durchgegeben werden. Noch bevor es ans große Aufräumen und Wiederbestücken der Fahrzeuge ging, wurde der Einsatzort gemeinsam begangen. Somit konnten alle eingesetzten Kräfte sehen, welche Maßnahmen die jeweils anderen Einheiten getroffen hatten. Eingetretene Schwierigkeiten und Verbesserungsvorschläge konnten dadurch zeitnah erörtert werden. Dabei musste jeder einzelne Schritt kritisch durchleuchtet und hinterfragt werden.

Abteilungskommandant Jürgen Bodri bedankte sich bei Willi Hofmann stellvertretend für die SWEG mit dem ersten Exemplar des Wieslocher Feuerwehrkalenders für 2012. Man wisse es sehr zu schätzen, wenn ein Betrieb sein Firmenanwesen uneingeschränkt für eine realitätsnahe Übung zur Verfügung stellt. Darüber hinaus waren die Hinweise und Tipps, die Willi Hofmann als erfahrener Meister und in St. Leon selbst Feuerwehrführungskraft zu Rettungsmaßnahmen bei Bussen gab, äußerst hilfreich.

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