“Sankt Florian 2.0” wacht nun in Wiesloch
Einweihung der Skulptur im Herzen der Stadt
Kurz bevor die Veranstaltung zur Einweihung der Skulptur Sankt Florian 2.0 begann, setzte am vergangenen Freitag wunderschönes Spätsommerwetter ein. Es waren zahlreiche Personen auf den “Platz Am Alten Stadtbahnhof” in Wiesloch gekommen, um der Enthüllung der Skulptur zu folgen.
Oberbürgermeister Dirk Elkemann begrüßte die Gäste zu einem “ganz besonderen Tag”, darunter den Bundestagsabgeordneten Jürgen Kretz, die Landtagsabgeordnete Christiane Staab, Bürgermeister Ludwig Sauer, Walldorfs Bürgermeister Matthias Renschler, Vertreter des Wieslocher Gemeinderats und der Stadtverwaltung, sowie zahlreiche Gönner, Förderer und Unterstützer des Projekts. Nicht zuletzt begrüßte das Stadtoberhaupt die Angehörigen der vier Abteilungsfeuerwehren der Feuerwehr Wiesloch.
Abteilungskommandant Marco Friz, der im Namen seines erkrankten Großvaters und Projekt-Initiators Rainer Kircher zu den Anwesenden sprach, beschrieb die Idee, die Sankt Florian 2.0 zu Grunde liegt. Schon vor Jahren hatte Ehrenkommandant und Ehrenbürger Rainer Kircher die Idee, den Schutzpatron der Feuerwehr und verschiedener Handwerkszünfte im Herzen der Stadt zu installieren. Wie Friz beschrieb, aus den Gründen “die integrative Kraft, die der Schutzpatron und die Feuerwehr verbinden, ins Bewusstsein zu rücken und für das schöne Ehrenamt Feuerwehr zu werben”. Dabei war es Kircher wichtig, dass die Arbeit zum Schutz der Bevölkerung modern gestaltet und im Herzen der Stadt installiert wird. Und wie man Rainer Kircher kennt, so rief er eine Projektgruppe um den Baiertaler Skulpteur Pit Elsasser ins Leben, die fortan die Umsetzung steuerte. Viele Unterstützer fanden sich, um das Projekt nach nun fast sechs Jahren abzuschließen. Friz schloss mit dem Dank von Rainer Kircher an alle, die das Projekt von der Idee zur Umsetzung begleitet und aktiv mitgestaltet haben, und sendete seinem Großvater unter großem Applaus Genesungswünsche.
Der Künstler Pit Elsasser nahm die Anwesenden mit auf die Reise seiner Umsetzungsidee. Er stellte kurzweilig dar, wie sehr Sankt Florian auch heute noch relevant ist und wie viele Parallelen man zwischen dem Schutzpatron, dem Kunstwerk selbst und der Feuerwehr ziehen kann. So ging er nach einem aufgezeichneten Funkspruch darauf ein, dass Florian bis heute Teil der Funkrufnamen der Feuerwehr ist und sich der Schutzpatron so nachhaltig wiederfindet. In zwei Akten wurde Sankt Florian 2.0 sodann enthüllt: Zunächst die eigentliche Figur auf der Säule, ein Edelstahlschnitt, welcher mit mehreren tausend Bar Wasserdruck seine finale Figur erhielt. Hierzu zog der städtische Mitarbeiter Emmerich Stöcklein das Tuch vom Hubsteiger aus von der Figur.
Die farbenfroh gestaltete Säule, die der Baiertaler Künstler Marco Billmaier mit Spraydosen verschönert hat, wurde durch vier Jugendfeuerwehrangehörige enthüllt. Es folgte das Martinshorn des neuen Wieslocher Löschgruppenfahrzeugs und großer Beifall aus dem Publikum. In die Hände von Feuerwehrkommandant Philipp Büchel und Abteilungskommandant Marco Friz übergab Elsasser eine Miniaturversion der Skulptur.
Bürgermeister Ludwig Sauer, selbst Mitglied der Feuerwehr, überbrachte den Dank der Stadtverwaltung für die Umsetzung des Projekts. Er beschrieb den glücklichen Umstand, dass sich der Handwerk- und Gewerbeverein der Stadt Wiesloch von seinem Maibaum trennte und somit das Fundament von Sankt Florian an exakt gleicher Stelle entstehen konnte und dankte dafür. Die Wappen der Handwerkszünfte werden einen anderen würdigen Platz in der Stadt finden. “Neben jedem starken Mann steht eine starke Frau”, so beschrieb er die Unterstützung von Margit Kircher für ihren umtriebigen Mann und überreichte ihr einen großen Blumenstrauß als Dank für die Rückenstärkung und Unterstützung von Rainer Kircher. Feuerwehrkommandant Philipp Büchel dankte im Namen der gesamten Feuerwehr für die Skulptur, die künftig eine wichtige Unterstützung bei der Werbung für das Ehrenamt spielt.
Frieder Kircher bildete den Abschluss der Einweihung und setzte die Skulptur in den historischen Kontext. Eigens aus Berlin angereist, beschrieb das Gründungsmitglied der Wieslocher Jugendfeuerwehr von der Geburt des Florian im 3. Jahrhundert nach Christi und wie dieser der Überlieferung nach als Strafe wegen der Befreiung von Christen verbrannt beziehungsweise ertränkt werden sollte und somit schon damals eine Beziehung zu Feuer und Wasser gehabt hätte. “Dies erklärt womöglich, warum er in der Folge als Schutzpatron der Feuerwehr und zahlreicher Handwerkszünfte ernannt wurde.”
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