Tag der Helfer
Wenn sich ein Wochenende lang Wiesloch´s Helfer in der Baiertaler Strasse 2 treffen, gibt es wieder einiges zu sehen. Dann nämlich öffnet die Wieslocher Feuerwehr ihre Tore und der Tag der Helfer findet rund um die Wache statt. Unter dem Motto Wir retten gemeinsam für Wiesloch luden das Technische Hilfswerk, die Malteser, das Deutsche Rot Kreuz, die Rettungshundestaffel und die Feuerwehr wieder die Bevölkerung zum Zuschauen, Lernen und Mitmachen ein.
Im wahrsten Sinne des Wortes über die Schulter schauen konnte man zum Beispiel dem Rettungsdienstpersonal des Malteser Hilfsdienstes, die an einem bewusstlosen Rettungsdummy eine komplette und absolut realistische Reanimation mittels Herz-Druck-Massage, Elektroschock und Beatmung durchführten. Auch die Alarmierung und Einsatzfahrt eines Rettungswagens wurde in einer Echtzeit-Videopräsentation gezeigt. In den Genuss eines Gesundheits-Checks konnte man beim DRK kommen, die sowohl Blutdruck als auch Blutzucker-Spiegel überprüften.
Eine ganze Schar Vierbeiner überzeugte die Besucher von ihrer Disziplin, Gutmütigkeit und einem hohen Ausbildungsniveau als Rettungshunde. Der Gang über eine Kippwippe, durch einen Brandtunnel und Balanceakte, zu denen sich so mancher Zweibeiner überwinden müsste, wurden den Helfern mit der kalten Schnauze spielerisch antrainiert. Diese Diensthunde erlernen in einer ca. 2-jährigen Ausbildung alle Fähigkeiten, um dem Menschen ein noch besserer Freund zu sein.
Einblick in ihre tägliche Arbeit und die dafür notwendige, umfangreiche und regelmäßige Ausbildung gewährten auch die Freiwilligen der Feuerwehr. Auf dem Programm der mehrmals täglich stattfindenden Vorführung standen Demonstrationen aus den vielfältigen Einsatzgebieten der Feuerwehr. Beim Abdichten eines leckgeschlagenen Gefahrstoffbehälters aus dem Flüssigkeit austrat, konnten verschiedenen Schutzanzüge und das Arbeiten unter Atemschutz beobachtet werden. Die Ausmaße einer Entzündung von aufgewirbeltem Mehl, das zu einer Mehlstaubexplosion führt wurden simuliert. Als ein ca. 80 Kilogramm schwerer Dummie vor den lebensgefährlichen Verletzungen eines Sprungs von der Fußgängerbrücke geschützt werden musste, brachte man rasch den Sprungretter in Stellung, der sich dann selbsttätig mittels Pressluft ausbreitete und den Springer sicher aufnahm. Dass brennende Autos nur in Hollywood explodieren, konnten die zahlreichen Zuschauer ebenfalls live miterleben. Der Motorraum eines PKW wurde in Brand gesteckt und mit einzelnen Sprühstößen aus einem einfachen Wasserlöscher und einer Löschmittelmenge von nur 4 Litern Wasser problemlos gelöscht.
Das THW zeigte, dass man mit dem richtigen Händchen selbst schweres technisches Gerät präzise steuern und auch mal außergewöhnliche Aufgaben bewältigen kann. In abgestimmtem Teamwork wurde ein Lastkraftwagen des eigenen Fuhrparks auf 4 handelsübliche Trinkgläser gestellt.
Dem Anspruch einer bekannt guten Bewirtung zu moderaten Preisen wurde man auch in diesem Jahr wieder gerecht. Angefangen beim Grillwürstchen über die Pizza bis hin zur frisch gebackenen Waffel war alles geboten. Selbst die Formel Eins Fans konnten die Übertragung des Rennens live aus Monaco bei einer Tasse Kaffee und hausgemachtem Kuchen verfolgen.
Am Samstagabend war noch lange nicht Schluss. Während in der großen Fahrzeughalle eine Live- Band Unterhaltungsmusik spielte und auch zum Tanzen einlud, fand die Blaulicht-Party nebenan in der kleinen Halle statt. Bereits zum 7. Mal wurde diese Party zum Magneten für das junge Publikum aus der gesamten Region.
Der Sonntags Frühschoppen wurde musikalisch von der Band „Cool Breeze“ begleitet und für die Kleinsten wurde jede Menge Spiel und Spaß geboten. Jedes Kind konnte eine Laufkarte für einen Spiele Parcours erhalten und durfte dann verschiedene Aufgaben absolvieren: Verbände über selbstgeschminkte Wunden anlegen und einen Notruf absetzen wurde beim DRK vermittelt. Das richtige Einschlagen eines Nagels in massives Holz und geschicktes Bedienen hydraulischer Hebekissen zum Befüllen eines Wasserglases konnten die Kinder beim THW probieren. Die stabile Seitenlage zur ersten Hilfe und Pulsmessen gab es bei den Maltesern zu lernen. Kegel mit einem sich ausrollenden Schlauch umwerfen und, da das Wasser ja nicht fehlen darf, das Treffen von Zielen mit einem Wasserstrahl aus einem Feuerwehrstrahlrohr bot die Jugendfeuerwehr. Für die erfolgreichen Absolventen gab es als kleines Souvenir eine Urkunde als Erinnerung.
Wer sich genauer für das Innenleben der Feuerwache und der roten Autos interessierte konnte an einer Führung teilnehmen. Hier wurden die Geräte und Fahrzeuge näher erklärt und zahlreiche Fragen persönlich beantwortet. Trotz dem enormen personellen und zeitlichen Aufwand, den eine derartige Großveranstaltung nötig macht, war während der beiden Veranstaltungstage, wie auch an den anderen 363 Tagen im Jahr die komplette Einsatzbereitschaft aller Wieslocher Einsatzkräfte jederzeit gewährleistet.