Unangekündigte Alarmübung im Palatin
Der Ernstfall wurde erfolgreich geprobt
Helle Aufregung am Samstagvormittag gegen 10.00 Uhr in der Messplatzstraße und der Tuchbleiche: Vom Dach des Palatin steigt schwarzer Rauch in den regenverhangenen Himmel.
Die hoteleigene Alarmanlage heult unaufhörlich und wird nur von den Martinshörnern der im Minutentakt anrückenden Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr übertönt. Die Feuerwehren der Wieslocher Stadtteile treffen mit allem verfügbaren Gerät ein. Atemschutzgeräteträger haben sich bereits während der Anfahrt ausgerüstet und werden von ihren Gruppenführern mit Schläuchen und Rettungsgeräten ins 5. Geschoss geschickt, wo der Brandherd liegen soll. Da dort alles verraucht ist, können einige der Hotelgäste nicht fliehen. Rettung naht durch die Drehleiter, die bereits vorsichtig am Gebäude vorbei rangiert und nun aufgerichtet wird. Zwischenzeitlich sind auch Oberbürgermeister Franz Schaidhammer und Bürgermeister Ludwig Sauer am Haupteingang des Hotels eingetroffen. Sie sprechen mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr, Bediensteten des Palatin und verängstigten Hotelgästen, darunter Gäste der Stadt aus Amarante und Fontenay-aux-Roses. Nach wie vor ist die Lage sehr unübersichtlich. Vorsorglich sperrt die Polizei die Messplatzstraße ab. Erst jetzt gibt Palatin-Geschäftsführer Klaus Michael Schindlmeier Entwarnung: Bei dem täuschend echten Szenario handelt es sich glücklicherweise nur um eine unangekündigte Alarmübung, von der nur die Mitarbeiter des Palatin, die als Statisten und Pyrotechniker fungierten, Stadtbrandmeister Peter Hecker und die Polizei wussten. Alle anderen Mitarbeiter, Gäste und Feuerwehrleute gingen bis dato von einem realen Unglück aus und können es kaum fassen, dass alles nur eine Übung sein soll. Erst langsam weicht die Anspannung bei allen Beteiligten. Erleichterung macht sich breit.
Es gibt aber auch kritische Fragen, ob man die Übung nicht doch hätte ankündigen sollen. Unisono antworten sowohl Peter Hecker, als auch Klaus Michael Schindlmeier darauf mit einem klaren Nein. Man wollte ja gerade mögliche Schwachpunkte im hohen Sicherheitsstandard des Hotels aufdecken. Bei einer angekündigten Übung wären mögliche Schwachstellen im Voraus ausgeräumt worden, da man ja „gut dastehen“ möchte. Doch auch so zeigten sich Hotel- und Feuerwehrchef sehr zufrieden vom Ablauf der Übung. Das Sicherheitskonzept und die getroffenen Maßnahmen der Feuerwehr haben sich bewährt, allenfalls „kleinere Stellschrauben“ müssen konzeptionell nachjustiert werden. Dass eine unangekündigte Übung dieses Ergebnis hervorbrachte, freut den Geschäftsführer, der sehr auf die Sicherheit seiner Gäste bedacht ist, ganz besonders. Er wie auch Stadtbrandmeister Peter Hecker bitten alle Betroffenen um Verständnis für alle Unannehmlichkeiten, die durch die Übung entstanden sind, seien es nun Lärmbelästigungen, Verkehrsbehinderungen oder Schrecksekunden.
Weitere Aufnahmen der Übung gibt es hier (morgenweb.de).
Bildquelle: 1-3 (PR-Video/René Priebe)
Geschrieben von Ludwig Sauer