Vielfältige Aufgaben waren für die Feuerwehr zu bewältigen

Jahreshauptversammlung der Abteilungswehr Wiesloch | Einsatzzahlen wegen ausgebliebenem Unwetter leicht rückläufig

Fast 140 Männer, Frauen und Kinder engagieren sich aktuell in der Feuerwehrabteilung Wiesloch. Diese beeindruckenden Zahlen stellte Abteilungskommandant Jürgen Bodri kürzlich auf der Jahreshauptversammlung der Kernstadtwehr und ihres Fördervereins vor. Hierzu durfte er die Mitglieder im vollbesetzten Lehrsaal der Feuerwache begrüßen. Besonders willkommen hieß er  Bürgermeister Ludwig Sauer, den städtischen Fachgruppenleiter Jürgen Morlock, Stadtbrandmeister Peter Hecker, sowie die beiden Ehrenkommandanten Rainer Kircher und Gerolf Sauer. Von den umliegenden Feuerwehren waren die Kommandanten Michael Milker (Werkfeuerwehr PZN), Orhan Bekyigit (Werkfeuerwehr HDM) und Frank Eck (Feuerwehr Walldorf) zu Gast.

Bürgermeister Ludwig Sauer dankte den Feuerwehrleuten im Namen der Stadtverwaltung und des Gemeinderats. „Zwar war das vergangene Jahr auf den Einsatzdienst bezogen nicht ganz so turbulent, dennoch waren wieder Alarme zu verzeichnen, die sehr einprägsam waren“, stellte Sauer fest. Er verwies auf den Brand im Hotel Mondial, bei dem sich das „Gesamtsystem der Feuerwehr und Rettungsdienste in unserer Stadt“ wieder einmal „voll und ganz bewährt“ hätte. 60 Gäste mussten beim nächtlichen Feuer im Juli zum Teil noch aus ihren Hotelzimmern gerettet werden. Vor allem für die „kleinen Dinge“, die zusätzlich zum Einsatzdienst erledigt wurden, dankte der Bürgermeister. Stadtbrandmeister Peter Hecker verdeutlichte in seinen Grußworten den Stellenwert der Abteilung Wiesloch für die Gesamtwehr. Er zollte seinen Respekt für die Leistung der Frauen und Männer.

Nachdem man den verstorbenen Kameraden in einer Schweigeminute gedacht hatte, folgte der Jahresbericht für das abgelaufene Jahr. Jürgen Bodri stellte Zahlen und Fakten vor, sowie Momente und Erlebnisse, die sich in 2014 zugetragen haben. Die Zahl der Feuerwehrangehörigen in der Einsatzmannschaft hat sich demnach leicht auf 76 erhöht. Es kamen drei neue Mitglieder hinzu, ein Angehöriger schied bedauerlicher Weise durch beruflichen Wegzug aus. Besonders freute Bodri der Anschluss zweier junger Feuerwehrleute aus Wieslochs portugiesischer Partnerstadt Amarante. Antonio Azevedo und Nadine Lima kamen durch das Förderprogramm „The job of my life“ nach Wiesloch und absolvieren hier eine Berufsausbildung.
Im Jahr 1 nach dem Jubiläum durfte man sich keineswegs auf die faule Haut legen. 159 Einsätze, 45 Aus- und Fortbildungsdienste, sowie 25 Brandsicherheitswachdienste galten für die Einsatzabteilung per Jahresfrist zu absolvieren. Nicht selten während Zeiten, zu denen die „Normalbürger“ ihre Nachtruhe genießen oder entspannt ihrem Freizeitvergnügen nachgehen konnten. Die Mehrzahl aller Einsätze entfiel 2014 auf die Kategorie „Technische Hilfeleistungen“. Hierzu zählen zum Beispiel Verkehrsunfälle oder Notfalltüröffnungen. Die restlichen Einsätze, die es zu bewältigen galt, waren auf Brände zurückzuführen (33%), Fehleinsätze (22%) und sonstige Einsätze, wie zum Beispiel Tierrettungen (1%). Von allen Einsatzorten entfielen rund 80 Prozent auf die Kernstadt selbst. Hauptsächlich riefen die Alarme die Feuerwehr während Werktagen auf den Plan. In 119 Fällen musste in diesem Zeitraum ausgerückt werden. Dabei fiel der Hauptanteil von fast 40 Prozent auf die Zeit zwischen 7 und 17 Uhr, also zur allgemeinen Arbeitszeit. Alle Zahlen und Fakten präsentiert die Feuerwehr zusammengefasst in ihrem kürzlich erschienenen Jahresbericht. Dieser steht ab sofort zum Download (Link) bereit.

Um für den Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein, wurde in 45 Aus- und Fortbildungsdiensten trainiert. Über das ganze Jahr verteilt widmeten sich die Frauen und Männer den Themen ABC-Gefahrstoffe, Brandbekämpfung, sowie der Technischen Hilfe „allgemein“ und bei Verkehrsunfällen. Darüber hinaus wurden die Maschinisten für Löschfahrzeuge sowie Drehleiter und die Atemschutzgeräteträger geschult. Weil der Wieslocher Feuerwehr als Stützpunktwehr eine besondere Rolle zukommt, wurden ihre Sonderfahrzeuge bei der Ausbildung verschiedener Nachbarwehren aus dem Unterkreis herangezogen. Rüstwagen, Drehleiter und Tanklöschfahrzeug wurden in  die jeweilige Standortausbildung integriert, um die Zusammenarbeit im Einsatzfall zu trainieren. Zusätzlich zum Einsatz- und Ausbildungsdienst sorgten die ehrenamtlichen Angehörigen für den Brandschutz bei 25 Veranstaltungen. Im Palatin Kulturzentrum und bei städtischen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Stadtfest und dem Winzerfest, kommen die Feuerwehrleute im Rahmen sogenannter Brandsicherheitswachdienste zum Einsatz.

Präventionsarbeit für Jung und Alt wurde innerhalb der Brandschutzerziehung geleistet. Hier durften bei 14 Terminen rund 250 Kinder und Jugendliche erfahren, was die Freiwillige Feuerwehr macht und welche Gefahren von Feuer und Rauch ausgehen. Senioren aus der Weinstadt wurden am Jahresende in ähnlicher Weise informiert.

Jugendfeuerwehrwart Manuel Hecker stellte in einem weiteren Tagesordnungspunkt die Arbeit des Nachwuchses vor. Sein zehnköpfiges Betreuerteam investierte in die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen rund 450 Stunden. Die stolze Zahl von 59 Mitgliedern zeigt deutlich, wie das Angebot der Jugendfeuerwehr ankommt. Hecker wies darauf hin, dass im Laufe des Jahres 7 junge Feuerwehrleute die Einsatzmannschaft verstärken und ihre Jugendfeuerwehrlaufbahn damit beenden werden.

Nach der Entlastung der Fördervereinskasse und einem kurzen Ausblick auf das aktuelle Jahr konnte Abteilungskommandant Jürgen Bodri die Jahreshauptversammlung beschließen und zur gemeinsamen Zusammenkunft im Anschluss einladen.

Geschrieben von Marco Friz

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